A WORKING MAN

Levon Cade (Jason Statham) war ein britischer Supersoldat. Eingesetzt hinter den feindlichen Linien war er immer wieder für den Erfolg einer Mission zuständig. Doch diese Zeiten sind vorbei. Nun ist er im Bauwesen tätig und zieht als Vorarbeiter für das Familienunternehmen von Michael Peña Wolkenkratzer in den Staaten hoch. Peña samt Großfamilie behandeln ihn dabei wie ein Familienmitglied und lassen ihn fast vergessen, dass er, per Gerichtsurteil gesichert, nicht mal seine kleine Tochter länger als zwei Stunden pro Woche sehen kann, weil die Eltern seiner verstorbenen Frau denken, er hätte eine PTBS, und die Kleine deshalb bei ihnen aufwächst.

Als eines Tages böse Schergen auf der Baustelle aufkreuzen, packt Cade wieder seine Militärerfahrung aus und vermöbelt sie nach Strich und Faden. Das soll jedoch nur der Beginn einer ganz großen Keilerei sein, denn als das Nesthäkchen der Baufamilie, Carla Garcia (Noemi Gonzalez), eines Nachts nicht von der Clubtour mit ihren Freundinnen zurückkommt, ahnt die Familie Schlimmes und bittet Cade um Hilfe. Erst zögerlich, stimmt er nach kurzem In-sich-Gehen jedoch zu, sich auf die Suche nach der jungen Frau zu begeben. Dabei legt er sich mit niemand Geringerem als der Russenmafia an. Die mögen das gar nicht und schwören, Cade und seine Blutlinie auszulöschen.

Das klingt wie der Plot zu RAMBO: LAST BLOOD? Ja, dem kann nicht widersprochen werden, zumal das Drehbuch auch von Stallone selbst und Regisseur David Ayer stammt. Sicherlich war das auch mal zu einem Zeitpunkt als Rambo-Film im Gespräch. Nun aber bekommt Statham seine Chance und liefert zu 100 Prozent ab!

Ayer hat ja als Drehbuchautor schon den einen oder anderen veritablen Hit geschrieben. Anders sieht es bei seinen Regieübungen aus, die waren meist nicht von Erfolg gekrönt. Beim WORKING MAN jedoch macht er alles richtig. Drehbuch und Regie sind knackig und lassen keinen Freiraum für überflüssiges Füllmaterial. Es geht quasi von Minute eins an nur nach vorn. Und zwar richtig.

Die Beweggründe der Figur können im Rahmen des Films nachvollzogen werden, Cade besitzt durch seine Militärvergangenheit die Kontakte und Möglichkeiten, seine Tour de Force in die Tat umzusetzen. Dabei wird er von alten Kampfgenossen unterstützt, die ihn mit allem versorgen, was das Jägerherz begehrt. Zielstrebig wird sich durch die russischen Reihen geballert und gekämpft, bis das unausweichliche Finale bevorsteht.

A WORKING MAN ist frisch, schnell, zielstrebig und am Puls der Zeit. Unterstützt werden die Bilder durch einen pulsierenden Elektroscore vom Feinsten. So einen Film hat es verdammt lange nicht mehr im Kino gegeben, und genau deswegen sollten alle Vorstellungen immer gut gefüllt sein. (Sylvio Constabel)

Eine Offenbarung!