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CLEMENS SCHICK IM INTERVIEW ZU ANDOR

 Der 1972 im Tübingen geborene Schauspieler Clemens Schick begann seine Karriere an der Akademie für Darstellende Kunst in Ulm und später an der Berliner Schule für Schauspiel. Anschließend folgten erste Engagements an mehreren deutschen Theatern, bevor er 1998 mit einer Gastrolle in der Serie BALKO erstmals auch im TV zu sehen war. Es folgten weitere Einsätze als Fernsehschauspieler, ehe ihn sein Auftreten im Blockbuster JAMES BOND 007: CASINO ROYALE, in welchem er den Bösewicht-Handlanger Kratt spielte, zu internationaler Leinwandbekanntheit brachte. Bis heute spielte Schick in über 60 Film- und Fernsehproduktionen mit.

 

Nun auch in der 12-teiligen Original-Serie ANDOR von Lucasfilm, die vor den Ereignissen von ROGUE ONE: A STAR WARS STORY spielt.

Die Serie ist hier auf Disney + streambar!

 

 

ANDOR erkundet die Star Wars-Galaxis aus einer neuen Perspektive und konzentriert sich auf Cassian Andors Reise, die ihn entdecken lässt, welchen Unterschied er machen kann. Sie erzählt die Geschichte der aufkeimenden Rebellion gegen das Imperium und wie Menschen und Planeten darin verwickelt wurden. Es ist eine Ära voller Gefahren, Täuschungen und Intrigen, in der Cassian den Weg einschlägt, der ihn zum Rebellenhelden machen soll.

 

Wir trafen Clemens Schick, um über seine Rolle zu sprechen.

 

 

 

 DEADLINE: Erst mal ganz locker: Was steht diesen Monat so an?

 

Clemens Schick:  Ende November kommt der Kinofilm, SERVUS PAPA, SEE YOU IN HELL, mit mir ins Kino, worauf ich mich sehr freue. Ansonsten bin ich gerade viel auf dem Land und schreibe an meinem Drehbuch…. Ein schöner Monat also. (lacht)

 

 

DEADLINE: Welche Bedeutung hat STAR WARS für dich?

 

Clemens Schick: Ich bin in einer Familie groß geworden, in der wir keinen Fernseher zu Hause hatten. Comics waren auch nicht erlaubt. Ich bin daher manchmal zu Nachbarn gegangen, und da haben wir heimlich eine Serie angeguckt. Meine Mutter hat mich aber immer wieder in Filme mitgenommen, für die ich eigentlich noch zu klein war. Die ersten beiden Kinofilme in meinem Leben waren, zwei Weltraumfilme: Der eine war 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM von Kubrick, und der zweite hieß damals nur STAR WARS, der hat heute den Untertitel A NEW HOPE.

 

DEADLINE: Ist dieser dann auch dein Liebling?

 

Clemens Schick: Ich würde deswegen sagen, ja. A NEW HOPE hat mich geprägt, in dem Sinne, dass es mir gezeigt hat, dass man einfach eine Welt erfinden kann, dass man sagen kann, man füllt das Universum mit Leben, mit Geschichten, mit Helden, mit allem, was das STAR WARS-Universum ausmacht. Dass so was möglich war, das hat mich begeistert.

Luthen Rael (Stellan Skarsgard) in Lucasfilm’s ANDOR, exclusively on Disney+. ©2022 Lucasfilm Ltd. & TM. All Rights Reserved.

 

DEADLINE: Unterscheidet sich deine Art und Weise des Spiels von Produktion zu Produktion?

 

Clemens Schick: Ja absolut. Weil jede Rolle anderes von mir verlangt. SERVUS PAPA, SEE YOU IN HELL, wo ich Otto spiele, der die Kommune damals gegründet und geleitet hat, ist eine Arthouse-Kinoproduktion, die wir im Lockdown gedreht haben. Diese Rolle hat mich physisch und psychisch komplett gefordert. ANDOR dagegen ist eine der größten Serienproduktionen, die es auf der Welt gibt. Ich spiele hier in einem großen Ensemble im Studio, und die Rolle ist sehr anders. Beides fordert. Aber sehr unterschiedlich. Aber genau das macht mich gerade glücklich. So unterschiedliche Geschichten zu erzählen in so anderen Formaten. Geschichten erzählen war schon immer mein Leben. Als Kind auf dem Schulweg, in der Theater AG, dann am Theater, beim Film, beim Unterrichten und jetzt eben noch beim Drehbuch schreiben.

 

DEADLINE: Also ist der Unterschied doch nicht groß?

 

Clemens Schick: Ob ich in einer Produktion bin wie ANDOR, wo man ein Team von ungefähr 1.000 Leuten hat, oder einem Debütfilm, wo man vielleicht ein Team von 30 Leuten hat: Am Ende ist da eine Kamera, es gibt eine Regie, Mitspielende und ein Team im Hintergrund und alle zusammen erzählen wir eine Geschichte, den Film.

 

DEADLINE: Hast du daher eine Menge gelernt bei dieser Produktion?

 

Clemens Schick: Ich lerne bei jeder Produktion immer dazu. Und natürlich auch bei einer so großen. Der größte Unterschied am Ende ist das Budget und den daraus folgenden Konsequenten. Mit einem solchen Budget hat man sehr viel Zeit und eben ein sehr großes Team.

(L-R): Cassian Andor (Diego Luna) and a shoretrooper in Lucasfilm’s ANDOR, exclusively on Disney+. ©2022 Lucasfilm Ltd. & TM. All Rights Reserved.

DEADLINE: Unterscheidet sich dann auch eine kleinere von einer größeren Rolle?

 

Clemens Schick: Jede Rolle fordert einen anders. Auch weil jede Rolle eine andere Funktion in der Geschichte hat. Ich bin ein Ensemble-Mensch. Ich komme vom Theater. Wenn ich jetzt eine Hauptrolle in einem Kinofilm spiele, wie bei SERVUS PAPA, beziehe ich mich aufs Ensemble. In so einem Projekt wie ANDOR bin ich Teil des Ensembles, das den Boden kreiert für Diego Luna.

 

DEADLINE: In ANDOR spielst du ja mit internationalen Größen wie Andy Serkis zusammen. Macht das einen Unterschied zu deinen anderen Arbeiten?

 

Clemens Schick: Schauspieler und Schauspielerinnen wie Andy Serkis und Diego Luna aus ANDOR geben sich diesem Beruf genauso hin, wie Jana McKinnon und Leo Altarras aus SERVUS PAPA. So Kollegen und Kolleginnen gegenüberzustehen ist ein Geschenk.  In dem Augenblick ist so jemand für mich einfach ein Kollege, eine Kollegin, mit dem ich an dieser Szene arbeite. Alles andere, was sein oder Ihr Leben ausmacht, was seinen oder Ihren Ruhm ausmacht, was ihre Biografie ausmacht, hat keine Rolle zu spielen und interessiert mich auch nicht.

 

DEADLINE: Wie unterscheidet sich denn der Castingprozess bei so großen Produktionen, und was hat sich dadurch Corona verändert?

 

Clemens Schick: Vor allem der Castingprozess hat sich verändert. Früher hat man sich meist live getroffen. Mittlerweile macht man meistens in den ersten Runden E Castings oder trifft sich wie wir hier gerade per Zoom.

(L-R): Ham (Clemens Schick), Kino Loy (Andy Serkis), Jemboc (Brian Bovell) and Cassian Andor (Diego Luna) in Lucasfilm’s ANDOR, exclusively on Disney+. ©2022 Lucasfilm Ltd. & TM. All Rights Reserved.

DEADLINE: Geht das dann auch über mehrere Runden, wie im Theater?

 

Clemens Schick: Die mehreren Runden, die bekomme ich nicht mit. (lacht)

 

DEADLINE: Lass uns doch einfach noch mal kurz über 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM reden. Ich halte den ja für immer recht geerdet, bis auf das Finale …

 

Clemens Schick: Du findest 2001 geerdet? (lacht) Wenn ich da an die Bilder denke, an die Musiken, an die Kompositionen … das ist doch ein Trip!

 

DEADLINE: Ja, da hast du schon recht! Aber trifft das auch auf die Welt von 2001 zu?

 

Clemens Schick: Ich habe 2001 Odysee im Weltraum das erste Mal in London gesehen. Im Odyssey Theatre am Leicester Square. Ich war da ca 12 Jahre alt und der Film war sehr lang (lacht), aber das war ein absolutes Erlebnis. Deswegen habe ich diesen jetzt auch in meinen eigenen Film reingeschrieben. In genau dem Kino war übrigens viele Jahre später die Premiere von Casino Royale.

DEADLINE: Also vom Fan zum Schauspieler?

 

Clemens Schick: Ja, sozusagen. (lacht)

 

DEADLINE: Vielen Dank für das Interview.

 

Interview geführt von Simon Greichgauer

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