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DEADLINE-ONLINE-ADVENTSKALENDER TAG 9

Heute hat für euch Lighthouse Home Entertainment 5 BDs von SHEPHERD – FLUCH DER VERGANGENHEIT ins Türchen gelegt.

 

Hier könnt ihr unser Review aus der DEADLINE #96 lesen 

 

In der Filmindustrie ist es nichts Neues, dass ein Projekt manchmal sehr viel Zeit braucht, bevor es überhaupt zu einem ersten Drehtag kommt oder gar eine Finanzierung gefunden wird. Im Falle des zweiten Spielfilms des walisischen Regisseurs Russell Owen dauerte es ganze fünfzehn Jahre von der ersten Idee zu SHEPHERD bis zum ersten Drehtag auf einer der vielen Inseln an der britischen Küste, die er von seiner Heimat schon gut kennt. Auch wenn sein Film auf einigen Festivals wie dem Stockholm Film Festival lief und als Horrorfilm angepriesen wird, sieht der Waliser dies etwas anders, denn die Idee zu der Geschichte kam ihm durch lange Gespräche mit einem Freund, der an Depressionen litt und ihm versuchte zu erklären, wie er sich fühlte. Als dieser Freund dann vor ein paar Jahren verstarb, beschloss Owen, dass nun die richtige Zeit gekommen sei, um diese Geschichte, die er seinem Freund dann auch gewidmet hat, zu erzählen.

Um den Tod seiner Frau zu verarbeiten und etwas Abstand zu seinem alten Leben zu gewinnen, nimmt der Witwer Erick Blacks (Tom Hughes) einen Job als Schafhirte auf einer einsamen schottischen Insel an. Außer seinem Hund und einem wöchentlichen Besuch einer Fischerin, die ihm Proviant gibt, hat er keinerlei Gesellschaft und genügend Zeit, sich zum einen um die Schafe auf der Insel zu kümmern und zum anderen die heruntergekommene Hütte, die man ihm als temporäres Heim zur Verfügung gestellt hat, auf Vordermann zu bringen. Jedoch hat er schon bald nicht mehr das Gefühl, alleine zu sein, denn neben den nächtlichen Geräuschen bemerkt er jetzt auch am Tage, dass jemand auf der Insel ist. Immer mehr vernachlässigt er seine Pflichten, getrieben von dem Gedanken, seinen Verdacht zu bestätigen, wobei er einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt, welches ihn endgültig an seinem Verstand zweifeln lässt.

Seit Robert Eggers‘ DER LEUCHTTURM wird vielen Genrefans die Grundsituation von Owens Film mehr als bekannt vorkommen, nicht nur erzählerisch, sondern auch ästhetisch, auch wenn sich der Waliser lange nicht so sehr auf Mythen verlässt, wie es sein Kollege tut. Jedoch ist auch SHEPHERD ein Kammerspiel, welches changiert zwischen Mystery und Drama und bei dem mit zunehmender Progression der Handlung nicht mehr klar ist, was nun real ist und was nicht. Neben der atemberaubenden Landschaft, die den Protagonisten zu erdrücken scheint, sind es immer wieder die Bilder von Kameramann Richard Stoddard, welche die Schönheit des Ortes betonen, doch ebenso das Unheimliche, welches sich mehr und mehr hier festsetzt.

Getragen wird dies von einer beachtlichen schauspielerischen Leistung von Tom Hughes (INFINITE – LEBE UNENDLICH), der einen Mann spielt, welcher zu Beginn noch von jener Trauer zerfressen ist, aber ebenso von dem Betrug seiner Frau und den letzten Streitereien, die gleichzeitig ihre letzten Gespräche waren. Auch die psychologische Auflösung dieses Mannes spielt er überzeugend, vor allem, wenn er erkennt, dass die Insel, die ihm eine Flucht ermöglichen soll, vielmehr zu einer Metapher für seine Trauer und seine Schuld geworden ist. (Rouven Linnarz)

Visuell stark und schauspielerisch beachtlich – ein Geheimtipp

 

 

Wenn ihr gewinnen möchtet, dann schreibt bis um 23:59 Uhr am 09.12 eine Mail mit dem Betreff TAG 9 und eurer Postanschrift an verlosungen@deadline-magazin.de, und schon seid ihr bei der Verlosung dabei!

 

Viel Spaß wünscht die Redaktion!

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