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DEADLINE präsentiert: DIE PAN-KURZGESCHICHTE MAI/JUNI

Das wunderbar vielfältige und breite Genre der Phantastik hat auch im deutschsprachigen Raum viel zu bieten. Sei es im Film, im Comic, im illustrativen Bereich und natürlich auch in seiner literarischen Form.

Das PAN – Phantastik Autoren Netzwerk unterstützt Autor:innen, bietet Networking, Support rund ums Schreiben und vergibt seit 2021 Arbeits-Stipendien. Die beliebte Aktion „PAN-Kurzgeschichte“ soll einem breiten Publikum deutschsprachige Phantastik näherbringen – und Lust auf mehr machen. Und das ab jetzt hier auf unserer Website. Als Kooperationspartner von PAN e.V. präsentieren wir euch online alle zwei Monate eine ausgewählte Kurzgeschichte.

Den Auftakt macht eine Story aus der Anthologie DAS GEHEIME SANATORIUM, einer Psychiatrie für Fantasywesen, verborgen in den Karpaten, in einem unterirdischen Labyrinth. Und deren Insassen haben oftmals ganz andere Probleme, als der erste Eindruck suggeriert …

Bühne frei für und phantastische Unterhaltung mit:

 

 

Der Fall Ernesto Tortuga – Maître und Kosmonaut

von Günther Kienle

 

 

»Was für eine Bestie!« Lawisstan sah von den Unterlagen auf. »Haben Sie den Fall in den Medien verfolgt, Thomas?«

Harris, der neue Psychologe, den Bolze vor einiger Zeit eingestellt hatte, nickte und zog seine aufgerauchte Pfeife aus dem Mund. »Es gab mehrere Morde, alle äußerst spektakulär.«

Boris Horowicz und der Fahrer des geheimen Sanatoriums, die eben den Aufenthaltsraum betreten hatten, blickten bei dem Wort ‚Morde‘ kurz zu ihnen, setzten sich dann aber an einen Tisch in der anderen Ecke und führten ihr eigenes Gespräch weiter.

Nachdenklich blätterte Lawisstan durch die Patientenakte. »Sie haben recht. Hier steht, Ernesto Tortuga hätte fünf Menschen ermordet. Man vermutet aber, es gäbe eine weitaus höhere Dunkelziffer.«

»Der erste Vorfall liegt sieben Jahre zurück.« Harris klopfte behutsam den Inhalt seiner Pfeife in den Aschenbecher. »Sieben Jahre, Mel! Können Sie sich vorstellen, dass ein Meister wie er in so einem Zeitraum lediglich fünf Menschen getötet haben soll? Ich halte das für ausgeschlossen.«

»Einen Meister nennen Sie dieses Scheusal?«

»Nun, die Presse hat ihn so getauft: den Maître.«

Lawisstan schüttelte den Kopf. Für einen Mörder erschien ihm dieser Titel nicht angemessen. Gedankenverloren irrte sein Blick durch den Aufenthaltsraum. Neben Horowicz und dem Fahrer war nur noch Dr. Bolze anwesend.

»Haben Sie schon gelesen, wie er vorgegangen ist?«, fuhr Harris fort.

Lawisstan schüttelte erneut den Kopf. »Nein.«

Er sah fragend zu seinem Kollegen, der die Tabakreste aus dem Pfeifenkopf kratzte und ein paar Krümel von der abgenutzten Tischplatte in seine Hand fegte. Dass ihm dabei die Hälfte auf das Eichenparkett fiel, schien ihm nicht aufzufallen.

»Mit chirurgischer Präzision hat er seinen Opfern einzelne Körperteile und die Innereien entnommen.«

Lawisstans Magen zog sich zusammen. »Womöglich hat er sich eine Galerie mit in Spiritus eingelegten Organen angelegt?«

»Keineswegs. Er hat sie zubereitet und verspeist.«

»Verspeist?«

»Gemeinsam mit seinen Opfern.«

»Das ist ja widerlich!«, fuhr Lawisstan auf. »Die eigenen Körperteile?«

»Die jeweils eigenen. Und die Nieren zum Schluss.«

»Was hat es mit den Nieren auf sich?«

»Nun, diesen Eingriff überlebt man nicht lange. Daher waren sie stets der Abschluss der gemeinsamen Menüs. Die Rechtsmediziner haben die Mägen der Opfer untersucht.«

»Ich verstehe trotzdem nicht, warum man ihm den Titel Maître verliehen hat. Mir erscheint Le Monstre passender.«

»Es waren nicht vordergründlich die chirurgisch präzisen Eingriffe, die zu dieser Bezeichnung führten. Die Behörden fanden Essensreste in Kochtöpfen und Pfannen. Tortuga ist unbestritten ein meisterlicher Koch.« Harris fischte einen Pfeifenputzer aus seinem Lederetui.

Lawisstan trank einen Schluck Tee und verspürte dabei den Wunsch nach einem stärkeren Getränk. Angewidert blätterte er durch die Patientenakte, der mehrere Zeitungsartikel und Porträtfotos beilagen. Er stutzte. Die einzelnen Gesichter unterschieden sich deutlich voneinander.

»Merkwürdig«, murmelte er. »Warum steht jeweils Tortuga darunter? Müssten da nicht die Namen der Opfer stehen?«

Harris verstaute seine Pfeife im Etui. »Dies sind nicht die Opfer. Tortuga ist ein Physiomorph, der in bestimmten Intervallen seine Erscheinung verändern kann. Deswegen wird er ja bei uns eingeliefert.«

Lawisstan blickte auf die Uhr. »Ich bin gespannt, wie er aktuell aussieht. Er wurde für heute angekündigt.«

»Sollte Ihnen der Fall zu sehr an die Nieren gehen …« Harris senkte seine Stimme. »Wie gesagt, ich verfolge diese Serie seit sieben Jahren. Ich könnte ihn mit Freuden übernehmen.«

»Den Patienten hat mir Dr. Bolze zugewiesen. Und ich habe noch niemals eine Behandlung abgegeben. Wenn Ihnen so viel daran liegt, dann wenden Sie sich doch an den Chef.«

Lawisstan trank seinen Tee aus und schob die Unterlagen zusammen. Er beobachtete, wie Harris auf Dr. Bolze zuging, der am Fenster zum Salzsteingarten stand und jetzt mit Horowicz sprach, der über irgendetwas aufgebracht zu sein schien.

Erneut sah Lawisstan auf seine Uhr. Zeit für die Visite.

***

»Ich heiße Jan Tichau«, wiederholte ich. Meine Stimme klang fremd in diesem unpersönlichen Raum. So sah kein normales Krankenzimmer aus, sondern eine Knastzelle: Kahle Wände, ein schlichtes Bett, ein Tischchen und neben der Tür eine nackte Toilettenschüssel.

Lawisstan schrieb in sein Notizbuch. Hörte er mir überhaupt zu?

»Ich möchte gerne gehen. Sie verwechseln mich. Mein Name ist nicht Tortuga und ich bin auch nicht gefährlich.«

Wieder notierte sich der Arzt etwas.

Das Pochen in meinem Kopf trieb mich in den Wahnsinn. Instinktiv versuchte ich ihn auf die linke Hand zu stützen, doch sie schmerzte ebenfalls entsetzlich. Vorsichtig massierte ich mir die Finger.

»Herr … Tichau.«

Die Lücke zwischen den beiden Wörtern und seine unnatürlich weiche Stimme raubten mir den letzten Nerv.

»Erzählen Sie mir mehr über sich«, sagte der Arzt. »Was tun Sie so?«

Am liebsten hätte ich ihn zum Teufel gejagt. Aber um hier heraus zu kommen, musste ich ihn davon überzeugen, dass er dem harmlosen Jan Tichau gegenübersaß.

»Herr … Lawisstan.« Die Pause konnte ich mir nicht verkneifen. »Ich bin Pilot und fliege mit meiner Rakete Illy durch den Kosmos. Der Anlass für meine jüngste Reise war, dass mich Professor Alster Lustra gebeten hatte, seine neueste Erfindung bei der Futuristischen Konferenz vorzustellen. Er hatte leider eine Magenverstimmung.

Also flog ich nach Antares, im Sternbild Skorpion, mit seinem paratemporalen Milchaufschäumer im Gepäck. Bestimmt hätte dieses fantastische Gerät den ersten Preis gewonnen – wenn Nora nicht daran herumgefummelt hätte. Ständig behauptet sie, sie müsse Dinge reparieren, weil ich sie demoliere. Aber das stimmt nicht! Ich habe den Apparat nur mal kurz eingeschaltet, weiter nichts. Sie verbockt etwas und gibt mir danach die Schuld. Ich kann Ihnen sagen, das geht einem ganz schön an die Nieren.«

»Wer ist Nora?«, unterbrach mich Lawisstan.

»Nora habe ich erfunden.« Oh, diese verfluchten Kopfschmerzen. »Sie ist eine digitale Phantasmelle. Eine optische Projektion, die jedoch physische Objekte bewegen kann. Andernfalls wäre sie ja nutzlos, nicht wahr? Anfangs funktionierte sie noch analog, aber dann habe ich den Projektor digitalisiert und seine Reichweite erhöht. Seither kann sie die Rakete ohne Verlängerungskabel verlassen.«

Wann gab mir Lawisstan endlich etwas gegen meine Beschwerden? Er war doch Arzt, verdammt noch mal. Zu allem Überfluss rumorte es massiv in meinen Gedärmen. Ich schielte zur Toilettenschüssel. Doch in Gegenwart von Lawisstan konnte ich mich schlecht auf sie setzen.

Der Mediziner sah nachdenklich zu mir. Hatte er Zweifel?

»Herr … Tichau.«

Verflixt, wieder diese Pause.

»Was würden Sie dazu sagen, wenn ich Ihnen erzählte, dass sich ein paar Abweichungen in Ihr Gedächtnis eingeschlichen haben? Vielleicht erinnern Sie sich, wenn ich Ihnen die tatsächlichen Begebenheiten in Erinnerung rufe.«

Er fügte eine weitere Pause ein, als warte er auf eine Reaktion meinerseits.

»Sie flogen nicht nach Antares, sondern fuhren auf die Antillen. Genauer gesagt, Grenada. Sie hatten ein Zimmer im Hotel Scorpio. Ihr Unterbewusstsein hat das wohl mit dem Sternbild Skorpion in Verbindung gebracht. Aus Professor Anders Lund wurde in Ihrer Erinnerung dieser …« Er durchsuchte seine Notizen. »… Alster Lustra. Lund leitete auf Grenada den Weltkongress der Wirtschaftsverbände zum Thema ‚Marketing für Futtermittel‘. Fällt es Ihnen jetzt wieder ein?«

Bevor ich protestieren konnte, fuhr er fort: »Einer der Teilnehmer hieß Orhan Süt. Jemand hat ihn ermordet. Jemand hat Körperteile von ihm entfernt. Und dann hat jemand dessen Nieren gekocht.« Lawisstan musterte mich jetzt besonders aufmerksam. »Sie waren dieser Jemand!«

»Blödsinn!«, rief ich entrüstet. »Noch nie habe ich ein intelligentes Wesen getötet. Und schon gar nicht aufgegessen. Igitt!«

»Sie wählten die Worte, es ginge Ihnen an die Nieren.«

»Aber das sagt man halt so.«

»Nichts sagt man halt so. Es gibt für alles einen Grund.«

»Zum Donnerwetter, Sie verwechseln mich!«

»Zeigen Sie mir Ihre Rakete?«, fragte er sanft.

Ich zögerte kurz. War das die Lösung? »Meine Illy steht oben im Park. Allerdings habe ich das Deflektorfeld aktiviert, damit es wegen der abgeknickten Strelitzien keinen Ärger gibt. Daran ist Nora Schuld, sie hatte mich bei der Landung abgelenkt. Deswegen ist meine Rakete unsichtbar.«

»Können Sie also nicht.« Der Arzt ergänzte eifrig seine Notizen.

»Doch!«, rief ich und ärgerte mich. Das mit dem Deflektorfeld hätte ich nicht sagen sollen. »Kommen Sie.«

Der Versuch, schwungvoll aufzustehen, misslang. Das Schwindelgefühl zwang mich, wieder Platz zu nehmen. Außerdem hatten die Bewegungen meinem Darm nicht gutgetan. Der Druck stieg ins äußerst Unangenehme.

»Sie dürfen das Zimmer leider nicht verlassen.« Lawisstan erhob sich.

Zimmer nannte er diesen Knast! An der Wand neben dem Bettmeinte ich Spuren von Strichen zu erkennen. So als hätte dort ein Strafgefangener seine Tage gezählt. Vielleicht bildete ich mir das alles aber auch nur ein.

»Geben Sie mir doch um Himmels willen etwas gegen die Schmerzen«, flehte ich. »Was ist das hier bloß für eine Klinik?«

Lawisstan schritt rückwärts zur Tür, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Boris wird Ihnen ein Medikament bringen. Wir sind außerdem kein Klinikum, sondern ein Sanatorium für besondere Wesen.«

Mühsam unterdrückte ich einen Fluch.

***

Diesen Weißkittel bringe ich um! Wie lange hielt er mich schon in diesem winzigen Raum gefangen? Die Schmerzen, die mir durch den linken Arm ins Gehirn krochen, waren kaum auszuhalten. Dagegen verblassten sogar die Kopfschmerzen. Dazu der unmenschliche Druck in den Gedärmen. Ich spannte meine Muskeln an und wollte mich erheben. Vergeblich. Es ging einfach nicht. Früher oder später würde ich mich beschmutzen. Was für eine Schmach!

Ich wollte schreien! Den Schmerz und den Hass in die Welt hinausbrüllen. So weit hatte mich diese Kreatur schon gebracht. Wie gerne hätte ich ihm das Herz aus dem lebendigen Leib geschnitten und dabei den „Kaufmann von Venedig“ deklamiert. Was für ein Blutbad das gäbe – und was für eine Befriedigung!

Aber noch hatte mich die Verzweiflung nicht vollständig unterjocht, noch war ich Herr meines Verstandes. Sobald ich die Medikamente erhalten hatte, würde ich Pläne schmieden, wie ich von hier entfliehen konnte – mit dem noch warmen Herz dieses verfluchten Kurpfuschers in der Hand.

***

Mel Lawisstan trank im Aufenthaltsraum eine Tasse heißen Tee und blätterte durch seine Notizen. Harris saß ihm gegenüber und zündete eine frische Pfeife an.

»Wie macht sich der Maître?«, fragte Harris und paffte ein paar Züge.

»Er ist in eine seiner fremden Identitäten geschlüpft. Es fällt mir schwer, zu beurteilen, ob er diese Rolle nur spielt oder ob er selbst glaubt, diese Person zu sein.«

Harris senkte die Pfeife. »Was vermuten Sie als Diagnose?«

»Nach den Unterlagen hätte ich auf Borderline getippt. Aktuell gehe ich jedoch eher von einer dissoziativen Identitätsstörung aus.«

»Oder er ist einfach ein gerissener Schauspieler«, sagte Harris. Er richtete den Pfeifenstil auf Lawisstan. »Ein Physiomorph lernt sicher von Kindesbeinen an, wie man perfekt andere Persönlichkeiten verkörpert.«

Lawisstan setzte seine Tasse ab und nickte. »Das ist nicht auszuschließen. Derzeit fordere ich ihn auf, mir seine Version der Geschehnisse zu erzählen. Dann konfrontiere ich ihn mit den realen Ereignissen. Bisher erfolglos.«

Harris beugte sich vor. »Sie möchten den Fall nicht abgeben, Mel. Das verstehe ich. Ihre Kompetenzen sind unbestritten. Doch haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, ob wir an diesen Patienten nicht von zwei Seiten herantreten könnten?«

»Was meinen Sie?«

Harris lehnte sich zurück und sog an seiner Pfeife. »Ich könnte mich als Pfleger ausgeben und versuchen, seine Sympathien zu gewinnen.«

»Ein ungewöhnlicher Vorschlag. Das klingt nach dem typischen Spiel mit dem guten und dem bösen Polizisten. Haben Sie in letzter Zeit zu viele Kriminalromane gelesen?« Nahezu unmerklich schüttelte Lawisstan den Kopf. »Zudem sind Sie doppelt so groß wie unser Pflegepersonal.«

»Woher sollte Tortuga wissen, dass wir dafür Heinzelmännchen beschäftigen? Für seine Versorgung ist Boris zuständig. Er ist, da stimmen Sie mir sicherlich zu, ein ungewöhnlicher Fall und wir sind eine ungewöhnliche Einrichtung.«

Lawisstan unterdrückte den Impuls die Teetasse hin und her zu drehen. Natürlich arbeiteten sie in keinem herkömmlichen Sanatorium. Aber zwei Ärzte, die denselben Patienten behandeln?

»Wir könnten Dr. Bolze fragen, was er davon hält«, sagte Lawisstan.

Harris tauchte sein Gesicht in eine Wolke Rauch, als wolle er sich verstecken. »Bitte verzeihen Sie mir, Mel. Ich habe mich bei ihm bereits erkundigt.«

Ungeheuerlich! Mühsam beherrschte sich Lawisstan. »Und wie hat er sich dazu geäußert?«

Harris’ Pfeifenstil wies zum anderen Ende des Raumes. Der sonst so behäbige Horowicz sprach energisch auf den Chefarzt ein. Lawisstan verstand die Worte »Aufzug« und »Blutlache«. Dr. Bolze schien das Faktotum zu beruhigen. Nachdem Horowicz sich zum Gehen gewandt hatte, sah der Chef zu ihnen herüber. Lawisstan deutete mit dem Zeigefinger zwischen sich und Harris hin und her. Bolze nickte.

»Na schön«, sagte Lawisstan. »Dann versuchen Sie ihr Glück, Thomas.«

***

Der Pfleger, der sich mir als Harris vorgestellt hatte, setze sich gegenüber auf einen Stuhl und beugte sich vertraulich nach vorn. Sein Blick ähnelte dem von diesem Dr. Lawisstan. Er hatte etwas Forschendes.

»Mir brauchen Sie nichts vorzuspielen«, sagte er. »Ich bin Ihr glühendster Verehrer.«

Der Mann erschien mir auf Anhieb unsympathisch.

»Sie haben von meinen Taten gehört?«

»Natürlich. Durch die Medien. Immer sehr spektakulär und … äußerst inspirierend.«

Auch so ein Pausenmacher.

»Würden Sie mich gerne auf einer Reise durch den Kosmos begleiten?«, fragte ich.

Harris winkte ab. »Lassen Sie doch diese Weltallmätzchen. Ich bin hier, um mit Ihnen über Details zu sprechen. Wie Sie vorgehen, ob Sie sich mit Ihren Opfern unterhalten und nach welchen Kriterien Sie die Gerichte auswählen. Ich bin wirklich ein großer Bewunderer.«

Wie leicht er zu durchschauen war. Diese aufgesetzt joviale Art, um sich bei mir einzuschmeicheln. Ich hätte ihm am liebsten direkt ins Gesicht gesagt, dass er damit bei einem Helden des Kosmos nicht durchkommt. Doch es war natürlich klüger, dazu zu schweigen.

»Meine Leibspeise sind Eieromelettes«, sagte ich stattdessen.

Harris zückte ein Notizbuch, das dem von Lawisstan ähnelte. »Und dazu?«

»Am liebsten ein Glas Buttermilch.«

Erstaunt sah Harris auf. »Sie erlauben sich einen Scherz mit mir, Maître. Ich meinte natürlich, welches Organ Sie dazu verspeisen. Also, was essen Sie zum Omelette?«

Kurz überlegte ich. »Schnittlauch.«

Harris klammerte seine Hände um das Notizbuch und schien gar nicht zu bemerken, dass er es knickte.

»Meister.« Er hauchte das Wort fast. »Ich bin hier, um zu lernen. Mein Traum ist es, so vortrefflich zu werden wie Sie. Verraten Sie mir ein paar Ihrer Methoden. Ich kann Ihnen das Leben hier sehr angenehm gestalten. Und sobald sich eine Gelegenheit bietet, schaffe ich Sie hier raus.« Kaum hörbar und beinahe flehentlich ergänzte er: »Bitte!«

Seine schauspielerische Leistung hatte sich von Satz zu Satz drastisch gesteigert. Zuletzt wirkte er fast glaubwürdig. Trotzdem durchschaute ich ihn mühelos.

»Dr. Lawisstan sagte mir, ich bekäme von Ihnen etwas gegen die Schmerzen.«

»Sie haben Beschwerden?«, fragte er irritiert.

»Im Kopf und an der Hand.« Ich hob demonstrativ den linken Arm. Es war mir allerdings zu peinlich, den Wirbelsturm anzusprechen, der immer noch in meinem Unterleib tobte. Unwillkürlich blickte ich zum Toilettensitz.

»Ich besorge Ihnen Medikamente«, sagte Harris. »Aber danach müssen Sie mir alles erzählen.«

Ich nickte zögernd.

Harris beugte sich weiter vor. Sein Atem roch abstoßend.

»Kochen ist meine große Leidenschaft. Schwein, Rind, Wild, Geflügel … alles. Und endlich habe ich einen Menschen in meiner Gewalt.«

Selbst einem erfahrenen Mann wie mir lief bei diesen Worten ein Schauer über den Rücken.

***

Was für ein niederträchtiges Schwein dieser Harris doch war! Der Druck im Unterleib wuchs ins Unerträgliche. Er überdeckte sogar die Schmerzen in meinem Kopf und die höllische Pein, die sich durch die Nervenbahnen vom Handgelenk ins Gehirn fraß. Ich wartete immer noch vergeblich auf ein Schmerzmittel. Am liebsten hätte ich diesem Widerling den Bauch aufgeschlitzt, die Därme herausgezogen und ihn damit an der Decke aufgeknüpft. Millimeterweise hochgezogen, sodass ihm nicht das Genick brach, sondern die Arteria carotis blockierte. Die Schmerzen würden ihm quälend langsam den Verstand rauben, bis er die Gnade seines Todes erfahren durfte.

Hinzu kam sein unsägliches Geschwafel über die Haute Cuisine. Einen Kretin wie ihn würde ich nicht einmal in der Kantine eines Armenhauses Kartoffeln schälen lassen! Seine Osso Brasato im Stil von Spareribs schmeckten erbärmlich. Angeblich hatte er dafür vier Stunden lang am Herd gestanden. Vergeudete Lebenszeit, meiner Meinung nach. Den klassischen Rub hatte er um eine Zutat ergänzt, auf die ich wegen meiner Schmerzen nicht kam. Eine Prise Damara-Zucker vielleicht? Ich meinte, die Spur einer Karamellnote festgestellt zu haben. Die Mopp-Soße fiel noch enttäuschender aus und die Weinauswahl war ein ausgemachter Skandal. Bei solch dominanten Gewürzen einen Chasselas zu kredenzen, war eine Ungeheuerlichkeit, die ich nicht in Worten auszudrücken vermochte. Allein dafür hatte Harris einen grausamen Tod verdient.

In einer spontanen Vision endete er in einem Kessel Gulasch, das ich an die Straßenköter verfütterte. Mein fiktives Ich stand mit einem Glas Chasselas in der Hand daneben und sah zu.

***

Dr. Lawisstan saß mir gegenüber und kritzelte in sein Notizbuch. Endlich hatte ich ein Medikament gegen die Schmerzen bekommen. Ich massierte die Finger der linken Hand und wog ab, wie die Chancen standen, hier herauszukommen.

»Herr … Tichau.« Lawisstan neigte den Kopf zur Seite. »Warum erzählen Sie mir nicht, was unmittelbar geschah, bevor Sie in unser Sanatorium kamen? Können Sie sich daran erinnern?«

Das konnte ich ihm in der Tat erzählen. In den letzten Stunden hatte ich ziemlich viel darüber nachgedacht.

»Eigentlich begann es damit, dass ich zwei große Portionen Bigos gegessen und dazu einen halben Liter Buttermilch getrunken habe. Natürlich kocht niemand so gutes Bigos wie meine Mama, aber mittlerweile bekomme ich es ganz passabel hin.«

Bei dem Wort Mama hatte Lawisstan kurz von seinen Notizen aufgesehen und dann umso eifriger weitergeschrieben.

»Was haben Sie gegessen?«, fragte er.

»Bigos, ein traditioneller Sauerkrauteintopf. Das weckt Erinnerungen an meine Kindheit, und wenn ich es koche, dann immer gleich einen halben Kessel.«

Lawisstan setzte zum Sprechen an und ich dachte schon, er wolle sich nach meiner Kindheit erkundigen.

Aber stattdessen fragte er: »Und weiter?«

»Ich war unterwegs zu Carpas IV im Sternbild Fische, um meinen kranken Cousin im dortigen Klinikum zu besuchen. Der Arme hängt an der Dialyse. Vielleicht hätte ich doch nicht Nora den Kurs der Illy programmieren lassen sollen …«

»Das ist Ihre angebliche Assistentin.«

Ich nickte. »Wir gerieten in einen spontanen Dimensionssturm, der uns kräftig durchschüttelte. Zeitweise fiel die Navigation komplett aus. Nachdem wir ihn überstanden hatten, setzten wir den Kurs fort. Schließlich landeten wir hier im Park! Der fehlende Raketenlandeplatz hätte mich stutzig machen sollen. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr verstärken sich meine Zweifel, ob wir uns überhaupt noch im Jahr 2270 befinden. Womöglich ist dies sogar eine Parallelwelt.«

Lawisstan notierte unermüdlich und war mittlerweile auf der dritten Seite angelangt.

»Fahren Sie fort.«

»Haben Sie eine Vorstellung davon, wie sich Bigos auf die Verdauung auswirkt? Ich stürmte so schnell an der Rezeption des Hotel spa vorbei zur Besuchertoilette, dass mich vermutlich niemand bemerkte. Nachdem ich mich erleichtert hatte, stand ich am Waschbecken und wusch mir die Hände. Kaum hatte ich sie abgetrocknet, ging das Rumoren schon wieder los. Ich stürzte zurück zum Porzellanthron. Beinahe wäre ich gegen den gruseligen Typen gerannt, der eben den Raum betrat. Er starrte mich an, als wolle er mein Gesicht sezieren. Sein eigenes zuckte dabei wie unter Stromstößen. Unangenehm, sage ich Ihnen.

Ich saß noch keine fünf Sekunden, da wurde in der Kabine nebenan ein Fenster einschlagen. Dann drangen mehrere Männer in die Toilette ein und brüllten wild durcheinander. Ohne Vorwarnung brachen sie meine Kabinentür auf. Ich hatte die Ellenbogen auf meine Knie und den Kopf auf meine Hände gestützt. Die Kante der Tür prallte auf meine linke Hand und gegen meinen Schädel. Die Schmerzen waren unerträglich.«

Anklagend hob ich die Finger und sah den Arzt vorwurfsvoll an.

Lawisstan schüttelte den Kopf.

»Ihre Erinnerungen werden ja immer wirrer statt klarer, Herr … Tichau.« Er blätterte in seinen Notizen zurück. »Sie befinden sich hier in den Karpaten und nicht auf Carpas IV. Nebenbei bemerkt leben wir im Jahr 2021. Sie versteckten sich längere Zeit auf einer Segeljacht in den Antillen, mehrere Seemeilen vor Hispaniola. Dort wurden Sie aufgespürt. Die haitianische Küstenwache hatte einen Tipp von Alfredo Pesce erhalten, dem Eigner des Schiffes. So kam ihr Unterbewusstsein wohl zum Sternbild Fische. Außerdem waren Sie durch eine Fischvergiftung angeschlagen. Ihre Festnahme verlief daher recht unspektakulär. Erinnern Sie sich denn wirklich nicht?«

Dieser Arzt war eine harte Nuss. Bevor mir einfiel, was ich drauf entgegnen sollte, fuhr er jedoch glücklicherweise fort: »Aus der Karibik brachte man Sie mit einer gecharterten Maschine zu uns. Auf dem Flug kam es zu einigen Turbulenzen, die Sie als Dimensionssturm in Erinnerung haben. Das muss auch die Polizeibeamten verwirrt haben, die Sie begleiteten. Denn versehentlich wurden Sie an den Empfang im Hauptgebäude, dem Hotel spa, geführt statt zu Lotte ins geheime Sanatorium. Grob fahrlässig gingen die Beamten davon aus, dass die Fenster in den Besuchertoiletten vergittert wären.«

Ich schöpfte Hoffnung. »Jetzt verstehe ich, warum Sie mich für Tortuga halten. Der Echte ist durch das Fenster geflüchtet. Das war der Kerl, den ich fast umgerannt hätte.«

Erneut schüttelte Lawisstan den Kopf.

»Sie sind Ernesto Tortuga. Im Park, in den man durch die eingeschlagene Scheibe gelangt, konnte unser Sicherheitspersonal niemand anderen finden. Ihr Trick, sich als harmloser Besucher auszugeben, hat nicht funktioniert. Wir wissen, dass Sie ein Physiomorph sind und Ihr Gesicht verwandeln können. Zugegeben, die Grobheit, mit der man Sie aus der Kabine gezerrt hat, war übertrieben. Aber immerhin wurden Sie nicht zu uns gebracht, weil sie bei Rot über eine Ampel gelaufen sind.«

Bevor ich protestieren konnte, sprang die Tür auf.

»Nora!«, rief ich.

Im Türrahmen stand meine Assistentin und hielt einen Schockstrahler im Anschlag. Lawisstan riss Augen und Mund auf. Nora löste die Waffe aus. Der Arzt sank betäubt in sich zusammen. Sein Stift und die Notizen fielen zu Boden.

Meine digitale Phantasmelle wedelte ungeduldig mit dem Strahler. »Raus hier und schnell zurück zur Illy.«

»Warte, wir müssen zuerst einen Unschuldigen retten.« So knapp ich konnte, erzählte ich ihr von Harris und seiner Ankündigung, einen Menschen zu töten.

»Mann, bist du naiv«, schimpfte meine Assistentin. »Der wollte sich doch nur einschmeicheln. Er hält dich für einen Killer und das hier ist eine Klapse. Der steckt zu hundert Prozent mit dem Arzt unter einer Decke, falls er nicht sogar selbst einer ist.«

Die Erleichterung, hier herauszukommen, und meine Vorfreude auf die Bordtoilette der Illy hielten mich davon ab, ihr zu widersprechen. Außerdem, wahrscheinlich hatte sie ohnehin recht. Mühsam kämpfte ich beim Aufstehen gegen ein Schwindelgefühl.

»Nun mach schon«, drängte Nora. »Ich kann nicht den ganzen Laden betäuben. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es heute Nachmittag zu deinem Cousin ins Klinikum.«

Erschrocken sah ich sie an. »Bloß nicht. Von Krankenhäusern habe ich für längere Zeit die Nase voll. Ich sende ihm eine Videobotschaft, das muss reichen.«

***

Die rosa gegarten Nieren mit der sensationellen Wacholdernote ließen mich für einen Augenblick die höllischen Schmerzen vergessen. Harris hatte über die zerstoßenen Wacholderbeeren Gin gegossen. Als Beilage servierte er einen Salat von Jungkartoffeln. Und der Domaine du Moulié erschien mir die angemessene Begleitung. Kein Vergleich zu den missratenen Fingerknochen.

Doch Harris’ Anblick verdarb mir den Appetit. Er musterte mich mit einem heimtückischen Grinsen. Zum Teufel mit den Nieren, zum Teufel mit der Contenance! Am liebsten hätte ich diesem Bastard mit einem Holzknüppel die Visage zu Brei geschlagen. Ohne diese widerwärtigen Kopfschmerzen, die ich mir beim Sturz durch das Toilettenfenster zugezogen hatte, wäre es ihm nie gelungen, mich zu überwältigen und in ein verlassenes Pförtnerhäuschen zu verschleppen.

Harris legte die Gabel zur Seite und schob mir wieder den Knebel in den Mund. Alle Bemühungen, mit ihm zu sprechen, waren gescheitert. Er öffnete ein Lederetui. Die darin enthaltenen Werkzeuge waren mir nur allzu gut bekannt. Verzweifelt versuchte ich, den Armstumpf aus der Fixierung zu ziehen – was mir genauso wenig gelang wie die Male zuvor. Die stechenden Schmerzen am Retroperitoneum, wo sich bis vor Kurzem meine Nieren befunden hatten, ließen sich kaum aushalten. Der Pfuscher hatte all meine Wunden mehr als dilettantisch vernäht.

Harris griff zu einem Skalpell und beugte sich zu mir. Sein Atem stank. Er lachte boshaft.

»Der perfekte Mord. Ein Besucher, der spurlos verschwindet, der vielleicht sogar nie hier war. Zu dumm, dass du im abgelegensten Teil des Parks in mich hineingestolpert bist.« Seine Augen glitzerten euphorisch. »Wenn ich mit dir fertig bin, werde ich dem Maître berichten und er wird stolz auf mich sein.«

Was für eine Ironie! Ich rüttelte verzweifelt an den Fixierungen. Könnte ich doch nur das Gesicht verwandeln. Allein die Nase würde schon ausreichen. Dann würde Harris erkennen, dass ich der Maître bin. Aber die Regeneration war dafür noch nicht weit genug fortgeschritten.

Durch die zugezogenen Vorhänge drangen fauchende Geräusche, so als würde in der Ferne ein Raumschiff starten. Harris schien es in seinem Wahn nicht zu hören.

Der Möchtegern-Meisterschüler hielt das Skalpell wie ein Amateur. Er setzte es an meinem Sternum an und ich hatte den Eindruck, seine Hand zittere. Nun begann der letzte und unangenehmste Teil.

***

Lawisstan klammerte sich an seine Tasse. Dieses Mal hatte er dem Wunsch nach einem stärkeren Getränk nachgegeben. Vor lauter Rum konnte er den Assamtee kaum schmecken. Seine Gedanken überschlugen sich. Noch nie war ihm ein Patient abhandengekommen.

Pfeifend betrat Harris den Aufenthaltsraum. Vergnügt, beinahe euphorisch, setzte er sich neben Lawisstan.

»Sie machen ein Gesicht, als wären Sie einem Geist begegnet.« Harris lachte. »Warum lassen Sie mich heute nicht Ihre Visite bei Tortuga übernehmen? Es gibt da etwas, was ich ihm dringend sagen möchte.«

Lawisstan nahm einen Schluck Rum. »Er ist weg«, sagte er leise. Dabei sah er verstohlen zu Dr. Bolze, der einige Tische von ihnen entfernt saß.

»Was meinen Sie damit? Wurde er etwa verlegt?«

Versonnen starrte Lawisstan in seine Tasse. »Tichau hat mir von seiner Rakete berichtet, und von Nora. Sie hat ihn befreit. Ich war eben im Park und habe die abgeknickten Strelitzien gesehen und Brandflecken auf dem Rasen. Alles, was er mir erzählt hat, war die Wahrheit.«

»Verzeihen Sie, Mel, aber sie reden etwas durcheinander. Tortuga soll vom Park aus in einer Rakete gestartet sein? Sie benötigen eine Ruhepause, nicht wahr?«

»Nein, nicht Tortuga. Tichau!« Lawisstan schlug mit der Faust auf den Tisch. Harris war doch sonst nicht so begriffsstutzig. »Der echte Tortuga muss, wie von Tichau behauptet, durch das Toilettenfenster in den Park geflohen sein. Womöglich hält er sich dort versteckt. Hinten gibt es dieses alte Pförtnerhäuschen. Das wäre der ideale Unterschlupf, falls er es nicht irgendwie über den Zaun geschafft hat.«

Harris schüttelte fassungslos den Kopf. »Der echte Tortuga soll durch den Park gestreunt sein?« Er packte Lawisstans Handgelenk. »Dann hätte ich ja …«

In diesem Moment polterte Boris Horowicz in den Aufenthaltsraum und eilte an Dr. Bolzes Tisch.

»Der Patient Tortuga ist nicht in seiner Zelle«, stieß er keuchend hervor.

Harris wurde kreidebleich. »Ich muss noch etwas erledigen«, stammelte er. Hölzern stand er auf und verließ den Raum.

Lawisstan leerte seine Tasse und erhob sich ebenfalls. Das Gespräch mit Dr. Bolze ließ sich nicht weiter aufschieben.

***

***

***

 

 

 

DAS GEHEIME SANATORIUM

Herausgeber: Nadine Muriel & Rainer Wüst

270 Seiten

ISBN: 978-3-948695-32-3

Erstveröffentlichung: September 2021

Verlag: Lindwurm Verlag

Mehr Infos zur Anthologie und zum Verlag findet ihr hier.

 

 

 

 

 

 

Kurzbio des Autors der PAN-Kurzgeschichte MAI/JUNI:

Günther Kienle wurde 1968 in Konstanz geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Bereits seit sehr frühen Jahren schrieb er zahlreiche Erzählungen, trat aber erst 2014 mit einer Kurzgeschichte an die Öffentlichkeit. Seitdem veröffentlicht er regelmäßig Geschichten, ist Herausgeber und Mitglied im Phantastik-Autoren-Netzwerk. Mit DER FALL ERNESTO TORTUGA  gewann er 2022 den Vincent Preis in der Kategorie »Beste Kurzgeschichte«.

 

Kurzbio der Herausgeber der Anthologie:

Nadine Muriel und Rainer Wüst sind zugleich Lebens- und Schreibpartner. Rainer ist in seinen Texten bevorzugt gruselig, düster und kriminalistisch. Zudem organisierte er lange den Kult-Slam »Weidaer KlosterSlam«. Bei Nadine erstreckt sich das Spektrum von Märchen bis hin zu Horror. Ihre Kurzgeschichte COLEO belegte beim Deutschen Science Fiction Preis 2020 den 2. Platz. Sie textet und lektoriert in ihrem Unternehmen »Schreibcoaching Federfunken«, während er als »Prinz O« für Grafik zuständig ist.

 

DEADLINE präsentiert: DIE PAN-KURZGESCHICHTE MAI/JUNI