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DEADLINE PRÄSENTIERT: MIDNIGHT MOVIES bei den BRITISH SHORTS

Business as usual ist eine feine Sache, wenn man die irren und wirren Zeiten von ’20 und ’21 noch im Hinterkopf hat. Und so kann das BRITISH SHORTS dieses Mal, wie auch schon 2022, entspannt aufatmen und sich zurücklehnen. Der übliche Termin, Mitte/Ende Januar scheint sich zu wieder festigen – und bringt all denjenigen, die sich in der Hauptstadt befinden oder auf dem Weg dahin machen, erneut 7 Tage volle Brit-Breitseite in Sachen Kurzfilm: Am Donnerstag, dem 19. Januar erfolgt der Startschuss, das Ganze geht bis Mittwoch, 25. Januar. Und außer den mit feinem Gespür ausgewählten über 150 Filmen – und den Workshops, den Talks, den Live-Gigs drumrum – sservieren die Macher in diesem, von ihnen selbst als „Sweet Sixteen“ bezeichneten Jahrgang auch zwei ganz besondere Showcases: CINESISTERS – FEMALE DIRECTORS COLLECTIVE und STRANGER SHORTS – AN OBSCURE JOURNEY THROUGH BRITISH FILM HISTORY können wir euch ebenfalls ans Herz legen. Sofern ihr in the mood seid für Kurzfilm-Highlights der letzten 15 Festival-Jahre, bei denen CINESISTERS auf dem Regiestuhl saßen. Oder für eine Auswahl seltsamer Kurzfilme, die in den 1960ern bis 80ern als Vorfilme über britische Leinwände flimmerten.
Ach, was reden wir da, ihr seid in the mood. Natürlich seid ihr das! Wissen wir einfach.
Genauso sehr, wie wir drauf wetten, dass ihr in Stimmung seid für die Mitternachtssektion, in der sich die kleinen Festival-Fieslinge tummeln, und für die wir mit DEADLINE nun schon seit vielen Jahren trommeln: die MIDNIGHT MOVIES.
Und die Samstagnacht.
(Fast) Geisterstunde im Sputnik-Kino.
Business as usual. Bloody freaky fine business.
Und das … erwartet euch 2023, wenn es wieder heißt:

DEADLINE präsentiert die MIDNIGHT MOVIES.

 

„Horror und Musical … das geht doch nicht!“, denken bestimmt viele von euch und fügen dann an: „Horror und Musical und ausgestopftes Viehzeug, so muss das sein!“ Das dachte wohl auch Theo Rhys, als er zusammen mit Joss Holden-Rea am Skript von STUFFED arbeitete. Herausgekommen ist ein wundervoll schräger 12-Minuten-Awardsammler, in dem es um, ja, tatsächlich Liebe geht. Und um zwei Wünsche, die die Präparatorin und Bernie zusammenfinden lassen …

Derart eingestimmt, folgt der thematisch nicht unähnliche A LITTLE DEATH, in dem eine fesche Femme erfährt, was fatale wirklich bedeutet und die Kerle nicht so spuren, wie die Lebenserhaltung es braucht. Ein schön ironischer Seitenhieb auf triebgesteuerte Männer – und Frauen –, der eine knatternde Vespa zum Sound of Evil macht. Auch BLOOD RITES bleibt beim Thema, irgendwie, so wie vieles in diesem überaus atmosphärischen Werk von Helena Coan „irgendwie“ ist: Drei junge Frauen tauchen in der Provinz auf, und sie haben Hunger … Es folgt Animation zum Niederknien: Sophie Koko Gate ist eine Meisterin des Psychedelic Mind Fucks, und so lullt auch HOTEL KALURA in seinen 5 Minuten aufs Betörendste ein, wenn die Über-Frau in der Bar rauchen will, der Mann mit dem seltsamen Kopf und den winzigen Händen sie bedient und für ein Lächeln stirbt. Ich bin verliebt …

Apropos Psyche. Die ist bei O, GLORY! ebenfalls Programm, dort in diesem Haus auf dem Land, wo ein Therapeut und sein Assistent einer kranken Frau helfen sollen. 16 Minuten Steigerung in Wahnsinn folgen, toll in Szene gesetzt und die 70er und 80er visuell huldigend … Der folgende YUMMY MUMMY hat sich Polarisation verschrieben. Und das auf verdammt, wirklich verdammt starke Weise. Regisseurin Gabriela Staniszewska legt sich mit der Überhöhung von Mutterschaft an und wirft einen knallharten Blick auf den Horror, der es sein kann, wenn aus der Frau die Mutter wird. Nur die Mutter. Dass das „Gefäß“ zudem den Namen Lilith trägt, gibt eine besonders gallige Würze hinzu, die die Schlusseinstellung erneut toppt. Wirklich stark!

Da muss eine Verschnaufpause her, und für die ist THE WILDS bestens geeignet: Dass Mama anruft und man schnell vorbeikommen soll, hat selten einen schönen Anlass. In diesem Fall ist dieser ein kaputter Käfig, das Töchterlein im Schweißen fit und der Zwillingsbruder von einem den Mond betreffenden Problem geplagt. So viel kann man ruhig verraten, denn die Horrorkomödie bringt nicht nur ein Wiedersehen mit Nicola Bryant aka DOCTOR WHO Companion Peri, sondern auch eine Menge Humor – und Herz – auf die Leinwand, bevor SIN EATER dann wieder richtig gut runterzieht: In einer aus der Zeit gefallenen walisischen Gemeinde soll der Verstorbene von seinen Sünden reingewaschen werden. Ein Opfer ist nötig. Beunruhigend und eklig ist das, und trotz seiner Kürze sehr intensiv. Und dann … schreit der EARWORM einen an. Aber so richtig! Das ist brachial witzig und echt laut und macht einen guten Übergang zu HACK, der sich als Paradebeispiel der (guten!) Splatterkomödie präsentiert. Worum es geht? Um Rotwein! Und Putzfimmel. Also … im gröbsten Sinn. Und den wohl lustigsten, sekundenschnellen Einsatz einer Fleischgabel seit Langem!

Den Absacker kredenzt dann – traditionell – Lee Hardcastle und seine Eskalations-Knete in DUMPED. Diesmal geht’s um, nun ja, Dreck unterm Bett und einen mies gelaunten Kerl. Und dass Mr. Hardcastle abliefert, darauf kann man sich immer verlassen.
Word.
(Germaine Paulus)

 

British Shorts Filmfestival – Midnight Movies:
Sa 21.1. / 23:30 Uhr / Sputnik Kino 1, Berlin

 

Das vollständige Programm und alle weiteren Infos
findet ihr unter britishshorts.de

 

Und einen Trailer gibt’s diesmal auch für die MIDNIGHT MOVIES. Sehr schön!

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