Violet (Meghann Fahy) ist Witwe und alleinerziehende Mutter. Nach Jahren der Einsamkeit überwindet sie sich, einen neuen Versuch in Sachen Liebe zu wagen, und verabredet sich daher mit einer Online-Bekanntschaft zu einem Date in einem Edelrestaurant. Und zunächst verläuft auch alles gut: Henry (Brandon Sklenar) erscheint zwar zu spät, wirkt jedoch sympathisch und an Violet aufrichtig interessiert. Das Zusammentreffen der beiden Singles verwandelt sich jedoch in einen Albtraum, als die Alleinerziehende plötzlich anonyme Nachrichten auf ihrem Smartphone erhält. In diesen droht ein Unbekannter, Violets Sohn zu töten, falls seine Mutter die Anweisungen in den Mails nicht exakt befolgt. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt, bei dem Violet versuchen muss, einerseits ihre Familie zu retten, andererseits aber auch dem Erpresser nicht vollkommen ausgeliefert zu sein.
Manchmal gibt es Filme, die lassen einen entgeistert zurück. Da fragt man sich als Zuschauer: Was hat sich der Regisseur/die Regisseurin bloß dabei gedacht? Und das nicht im positiven Sinne. DROP – TÖDLICHES DATE ist solch ein Werk und wird dem Autor dieses Textes noch lange in Erinnerung bleiben. Denn im Thriller von Christopher Langdon, der eigentlich so coole Filme wie HAPPY DEATHDAY und FREAKY macht, passt praktisch nichts zusammen. Angefangen bei den beiden Hauptdarstellern. Meghann Fahy und Brandon Sklenar sind grundsätzlich supersympathische Darsteller und haben durch Formate wie THE WHITE LOTUS (Fahy) und NUR NOCH EIN EINZIGES MAL (Sklenar) in der Vergangenheit bereits positiv auf sich aufmerksam machen können. Das Problem hierbei: Sympathie allein kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die beiden in DROP nicht miteinander harmonieren, das Timing zwischen ihnen nicht stimmt und sie beide kein glaubwürdiges potenzielles Paar abgeben.
Dann wäre da noch das Thema Spannung, das eigentlich entscheidende Element eines Mysterythrillers wie DROP – TÖDLICHES DATE. Leider ist der Plot dermaßen überkonstruiert und die meisten Storywendungen so vorhersehbar, da wirklich jedes Klischee mitgenommen wird, dass die gesamte Szenerie nie glaubwürdig wirkt und zudem nie wirklich Spannung aufkommt, zumal der letzte Funke Unklarheit meist noch durch große optische Einblendungen auf der Leinwand im Keim erstickt wird. Aber auch technisch überzeugt DROP nicht: So wirkt der ein oder andere Actionmoment technisch nicht ausgereift oder wie billige Effekthascherei, um darüber hinwegzutäuschen, dass der Thriller nicht viel zu bieten hat. Als (negative) Kirsche auf der Torte ist dann noch die Technikkritik von DROP zu sehen, die zwar gut gemeint ist, jedoch recht platt daherkommt. Das Einzige, was darüber hinaus noch mehr überrascht als die schlechte Qualität des Thrillers, sind die überwiegend wohlwollenden Kritiken (aus den USA – zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Kritik).
In diesen wird unter anderem oft hervorgehoben, dass praktisch bis zum Schluss nicht zu erraten sei, wer in DROP der Übeltäter ist. Dabei ist in Wirklichkeit ziemlich schnell klar, wer Böses im Schilde führt und wer nicht, wenn man die Gesetze des Genres beachtet, da auch hier nur Klischees bedient werden. Aber wie auch immer: Macht euch gerne selbst ein Bild und lasst uns wissen, ob der der Autor dieses Textes mit seiner Meinung alleine dasteht und DROP – TÖDLICHES DATE nach einiger Zeit noch eine zweite Chance geben sollte. (Heiko Thiele)
DROP – TÖDLICHE LANGEWEILE