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EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE

EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE

Regie: Dan Kwan, Daniel Scheinert / USA 2022 / 132 Min.

Besetzung: Michelle Yeoh, Stephanie Hsu, Ke Huy Quan

Produktion: Anthony Russo, Joe Russo, Mike Larocca, Dan Kwan, Daniel Scheinert, Jonathan Wang

Verleih: LEONINE

Freigabe: FSK 12

Start: 28.04.2022

EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE – eine neue Matrix

Das Leben hat es mit Evelyn nicht gut gemeint. Mit einem immer chaotischer werdenden Alltag und generell immer stärker werdenden finanziellen Problemen wird es immer stressiger in ihrem Leben. Die anstehende Steuererklärung sowie die Termine bei den Ämtern wachsen Evelyn über den Kopf und sorgen dafür, dass ihr Alltag aus den Fugen zu geraten droht. Als dann auch noch Raum und Zeit anfangen, sich aufzulösen, ist es an ihr, wieder Ordnung ins Leben und ins Universum zu bringen.

Am Anfang war das Chaos

Mitgekommen? Nein? Gut! Wenn euch bereits bei dieser Kurzusammenfassung die Sicherung durchgebrannt ist, dann seid ihr genau an der richtigen Adresse. Denn schon lange, lange hat kein größerer Film mehr die Zuschauer:innen so gefordert wie EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE.

Wie bereits in SWISS ARMY MAN schaffen es die beiden Regisseure Dan Kwan und Daniel Schienert, mit den Erwartungen des Publikums zu spielen und so ein ganz besonderes Seherlebnis zu schaffen.Was hier Realität ist, was Fiktion, was eine weitere Realität und was die eigentliche Geschichte, ist nie klar ersichtlich, das filmische Schleudertrauma programmiert. Und das ist einfach großartig. Das fängt bei der hingebungsvoll von Michelle Yeoh gespielten Protagonistin an, die die Überforderung mit allem in der Welt dermaßen nahbar darstellt, dass es eine wahre Wonne ist. Ihr starkes Spiel, aber auch ihre Physis sind beeindruckend und tragen den Film problemlos. Generell schafft es das Duo, aus jeder Nebenrolle eine gelungene Performance herauszukitzeln. Das bei einem Film zu erleben, der sich so sehr aufs Visuelle hätte versteifen können, ist ein wundervolles Signal an die großen Platzhirsche. Nur weil ein Film das Visuelle in den Vordergrund stellt, muss er noch lange nicht auf gutes Schauspiel verzichten. Und auch nicht auf unübliche Kameraeinstellungen, extreme Schwenks und dramaturgische Freiheiten.

 

EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE: Ein Anti-MATRIX

Wo wir gerade bei großen Filmen sind: MATRIX RESURRECTIONS war enttäuschend. Zu sehr hat sich der Film auf seine Meta-Elemente, das Visuelle und seinen Namen verlassen. EEOAO geht hier eben in eine andere Richtung. Weg von immer gleichen Blockbustereffekten, hin zu handgemachter Action und effektivem CGI-Einsatz. Wirklich intelligente Theorien, anstatt den Zuschauer mit simplen Analogien zu langweilen. Die größte Stärke von EEAAO ist jedoch seine Unvorhersehbarkeit. Zwar wird natürlich auch hier irgendwie, irgendwo einer Plotstruktur gefolgt und einem klassischen dramaturgischen Aufbau, jedoch gehen diese Schemata so sehr im famosen Ideengewitter unter, dass man buchstäblich in den Sitz gepresst wird. Ist das schon fast zu viel?

Ein drittes Auge für die Sinne

 Das offensichtlichste Merkmal ist aber natürlich die visuelle Strahlkraft des Films. Wie hier Schnitt, Kamera, CGI, praktische Effekte sowie der Score ineinandergreifen und ein rundes Ganzes ergeben, ist einfach nur erstaunlich und erinnert am ehesten an überbordende Animationsfilme wie SPIDER-MAN A NEW UNIVERSE oder THE LEGO MOVIE. Im Realfilmbereich ist diese Art des Filmemachens mindestens ungewöhnlich.

EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE ist der bislang ungewöhnlichste und kreativste Film des Jahres und legt die Latte ganz schön hoch. Auch wenn man dem Film vorwerfen kann, vor lauter Ideen schon fast den Fokus zu verlieren, sind es eben diese Ideen, die, in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel und Score, ein einzigartiges Gesamtkunstwerk bilden, über das noch viel geredet werden wird. (Simon Greichgauer)

Visuell berauschend und unglaublich spektakulär

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EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE

EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE

Regie: Dan Kwan, Daniel Scheinert / USA 2022 / 132 Min.

Besetzung: Michelle Yeoh, Stephanie Hsu, Ke Huy Quan

Produktion: Anthony Russo, Joe Russo, Mike Larocca, Dan Kwan, Daniel Scheinert, Jonathan Wang

Verleih: LEONINE

Freigabe: FSK 12

Start: 28.04.2022