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FOUNDATION STAFFEL 2 APPLE TV+: INTERVIEW MIT LEE PACE UND LAURA BIRN

Basierend auf den preisgekrönten Romanen von Isaac Asimov erzählt das Sci-Fi-Epos FOUNDATION die Geschichten von vier entscheidenden Persönlichkeiten. Sie transzendieren Raum und Zeit, während sie tödliche Krisen, wechselnde Loyalitäten und komplizierte Beziehungen überwinden, die letztendlich das Schicksal der Menschheit bestimmen werden. Zum Start der zweiten Staffel auf Apple TV+ haben wir Lee Pace (Bruder Tag) und Laura Birn (Demerzel) zum virtuellen Interview getroffen.

 

LAURA BIRN

 

LEE PACE

DEADLINE: Die neue Staffel beginnt mehr als hundert Jahre nach dem Ende der ersten. Wir sehen ein paar neue Seiten eurer Figuren. Wie haben sich eure Charaktere im Vergleich zur ersten Staffel verändert?

LEE PACE: Ich spiele einen komplett anderen Mann. Ich spiele eine Sequenz von Klonen, und in dieser Staffel bin ich die 18. Wiederholung von Cleon. Das Reich schrumpft, und die Imperatoren bilden eine stärkere Front, um zu zeigen, dass sie stärker sind als je zuvor. Der Cleon, den ich spiele, hat ein Ego, das die Galaxie nie zuvor gesehen hat, denke ich. Er glaubt, dass er einen Plan hat, um die Menschheit vor dem vorhergesagten Untergang des Reichs zu retten. Er hat einfach diese Macht in sich. Er glaubt, er könne nichts falsch machen und dass jede Entscheidung, die er trifft, der besseren Menschheit zugutekommt. Und all das kommt natürlich durch die Konditionierung seiner Mutter. (beide lachen) Wir können also der Mutter die Schuld geben. Das ist natürlich nicht wahr, aber es hat wirklich Spaß gemacht, das zu spielen; jemanden, der sich selbst als absoluten Helden der Geschichte sieht und dadurch viele blinde Flecken bei sich geschaffen hat, an Dingen, die potenziell schiefgehen können.

LAURA BIRN: Sie auf der anderen Seite hat keine blinden Flecken. Sie sieht und kontrolliert alles, und je weiter die genetische Dynastie vom Ursprung wegdriftet, desto extremere Mittel muss sie nutzen. Auf eine gewisse Art ändert sich alles um sie herum, aber sie und ihre Mission bleiben dieselben. Gleichzeitig erfahren wir in der zweiten Staffel mehr von ihrem Hintergrund. Wir sehen, wie sie ein Mitglied dieser dysfunktionalen Familie wurde, und wir verstehen den Machtkampf zwischen Bruder Tag und Demerzel besser. Außerdem sehen wir, wie sie unterschiedlich agiert, um die Jungs zu kontrollieren.

LEE PACE: (lacht) Wovon sprichst du?

DEADLINE: Ich finde, die Dynamik zwischen euren Charakteren ist sehr interessant. Für mich sehnen sich beide auf ihre Art nach Freiheit und sind in dieser Sehnsucht vereint.

LAURA BIRN: Ja, das ist eine schöne Art, es auszudrücken. Ich glaube, sie sind beide versklavt, gefangen voneinander und bestrafen sich gegenseitig dafür. Aber sie können auch nicht loslassen.

LEE PACE: Ja, beide glauben, dass sie die Kontrolle über den anderen haben. Ich glaube, Cleon sieht sie als Teil seines Besitzes. Sie ist eine unglaublich gebildete Maschine, die ihm gehört. Sie hat einen Intellekt, den er nicht einmal begreifen kann, und er nutzt diesen für seine eigenen Ambitionen. Er kann nicht vollständig respektieren, wie dieser Intellekt über die Generationen hinweg agiert, weil er nur an sich selbst denkt. Cleon ist kaputt! Dieses Ego, das in ihm pulsiert, ist chaotisch und absurd. Es ernährt sich von Gewalt. Aber du (schaut zu Lara) bist dabei auch Komplizin.

LAURA BIRN: Ihr ist dieses Ego vertraut. Sie kannte Cleon, den Ersten, sehr gut, und diese Männer waren nur eine Fortsetzung seines massiven Egos. Und es gibt noch so viele weitere Männer in der Galaxie mit einem großen Ego, und sie hat sie alle gesehen und vergisst nichts. Sie ist daran gewöhnt, von ihnen umgeben zu sein. (lacht)

LEE PACE: Sie ist jemand, den man im Auge behalten muss. (lacht herzlich)

DEADLINE: Ich glaube, das ist auch eines der wichtigsten Themen in der Serie. Es gibt so viele zeitlose Motive wie Krieg, Liebe, Macht. Aber für mich geht es am Ende um Identität. Wer bist du? Wer willst du werden? Was sind für euch die wichtigsten Themen?

LEE PACE: Zeit, Überleben. Denn du musst Hoffnung haben, dass nach diesem vorausgesagten dunklen Zeitalter und dem Kollaps die Menschen es irgendwie schaffen und überleben werden. Wie sie das machen, das erforscht die Serie. Sie gibt keine direkten Antworten, aber sie zeigt dir diese unterschiedlichen Rätsel: Haben wir noch ein Bewusstsein, wenn wir tot sind und es gelungen ist, es herunterzuladen? Wie nimmt man Zeit wahr, wenn man jahrhundertelang schläft, aufwacht und es für einen selbst nur ein paar Wochen waren?

LAURA BIRN: Und mitten in diesen großen Fragen geht es auch um ganz intime und persönliche. Wie du gesagt hast: Es geht um Identität. Um Familie und die Fragen: Wie behandelst du die Menschen um dich herum? Wie suchen wir das Glück? Wie beeinflusst es uns, wenn Menschen um uns herum leiden oder unsere Freude teilen? Es geht also auch viel darum, was es ausmacht, menschlich zu sein.

LEE PACE: Und um die Fantasie von Macht. Es sind so viele Dinge! Ich freue mich wirklich, dass die Zuschauer der zweiten Staffel das alles sehen werden, und jeder wird dabei etwas anderes rausziehen und denken. Sie werden über ihr eigenes Leben nachdenken in Bezug auf die Politik heutzutage, Technologie, ihre eigene Ehe. (lacht herzlich)

DEADLINE: Verheiratet mit einem Roboter …

LEE PACE: (lacht) Sie ist ein Roboter, ich wusste es schon immer!

DEADLINE: Die Show hat natürlich tolle visuelle Effekte. Aber ihr habt auch an wunderschönen Orten wie Tschechien oder auf den Kanarischen Inseln gedreht. Was war euer Highlight?

LEE PACE: Wir hatten wirklich Glück, dass wir an diesen schönen Orten waren.

LAURA BIRN: Irland war auch toll! Als wir am Anfang in diesem kleinen Ort gedreht haben. Aber wahrscheinlich waren die Kanarischen Inseln mein Highlight.

LEE PACE: Ja, das war schön. Und wir waren an Locations, die sich angefühlt haben, als wären wir auf Terminus. Es fühlte sich an, als wärst du wirklich auf einem fremden Planeten. An vielen Drehorten auf Fuerteventura gab es diese Wildheit. Es gibt nichts Wilderes als einen Planeten am Rande des Universums.

LAURA BIRN: Wir haben außerdem während Covid gedreht, und es war sehr ruhig. Es wirkte, als wären wir ganz alleine dort.

LEE PACE: Ich meine, unser CGI-Team ist fantastisch! Sie kreieren atemberaubende Bilder, aber wir Schauspieler waren dankbar, dass wir an diesen Orten sein durften. Damit wir unserem Geist erlauben konnten, richtig in die Charaktere einzutauchen und zu fühlen, dass sie leben.

DEADLINE: Vielen Dank für das Interview!

FOUNDATION Staffel 1 und 2 laufen hier auf Apple TV+

 

Interview geführt von Jessica Wittmann-Naun

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