Für Zocker wie für Profis fällt die Wahl der Hardware oft auf den Branchenprimus NVIDIA, und das liegt nicht nur an der obligatorischen Lederjacke des CEOs Jensen Huang. Nein, das liegt vor allem an der führenden technischen Leistung und nicht zuletzt auch an einem ganzen Ökosystem, welches Nutzern von NVIDIA-Grafikkarten geboten wird. Dieses wiederum wird kontinuierlich erweitert und verbessert, oder genauer: verbessert sich dank KI auch zum großen Teil selbst.
Neben den Benefits beim Gaming, auf die wir später noch genauer eingehen, sind die Pixelbeschleuniger von NVIDIA auch bei professionellen Creatorn sehr beliebt. Dem aufmerksamen Nutzer sind vielleicht schon zwei unterschiedliche Arten von Treibern aufgefallen, Game-Ready-Treiber und Studio-Treiber. Letztere sind auf Bild-, Video- und Grafikbearbeitung ausgelegt und optimiert. Unter dem namengebenden NVIDIA STUDIO wird eine mehrteilige Plattform verstanden, die unterschiedliche Apps für Hobbyanwender, Künstler und Profis anbietet. Die grundsätzliche Idee dahinter ist es, die potente RTX-Hardware zu nutzen, um Prozesse zu vereinfachen und jedem Anwender die Möglichkeit zu geben, komplexe Prozesse durch die GPU beschleunigen zu lassen. Neben eigenen Apps nutzen auch große Softwareentwickler, wie zum Beispiel Adobe, spezielle Software-Development-Kits, um Funktionen in die eigenen Programme zu implementieren und den Workflow flüssig zu gestalten. So kann man in Kombination mit Photoshop und einer RTX-Grafikkarte beispielsweise alte unvollständige Fotos wiederherstellen, Bilder in hoher Qualität skalieren oder diverse Features noch schneller als bisher umsetzen. Gleiches gilt natürlich auch für Apps im Bereich bewegter Bilder oder 3D-Rendering. Neben Bearbeitungsprozessen gibt es zudem die „Broadcast“-App, die sich – wie der Name schon sagt – auf Streaming und Videokonferenzen fokussiert. Die App bietet allerhand praktische Funktionen, wie eine intelligente Geräuschunterdrückung, virtuelle Hintergründe, eine sich intelligent mitschwenkende Kamera, das Entfernen von Echo-Effekten in Räumen oder einfach ein genaueres Bild bei Dunkelheit. Die App lässt sich dabei wirklich kinderleicht bedienen und führt auch bei Hobbynutzern und Menschen, die eben erst beginnen, zu professionell wirkenden Streams.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei lediglich um die Spitze des Eisberges, und man bräuchte sicherlich ein halbes Magazin, um alle Apps im Detail vorzustellen, daher belassen wir es hierbei und installieren mal eben die neusten Game-Ready-Treiber, um uns die Leistung auf einigen Laptops anhand der Grafikbombe BLACK MYTH: WUKONG anzuschauen. Der Titel wartet mit Full Raytracing bzw. Pathtracing sowie DLSS inklusive Framegeneration auf. In unserem Test in der letzten Ausgabe sind wir bereits auf die fantastischen Spiegelungen und Partikeleffekte eingegangen, welche mittels DLSS und ein paar zusätzlich berechneter Zwischenbilder (Framegeneration) flüssig dargestellt werden können. Nun haben wir das Ganze mit drei unterschiedlichen Laptops getestet und sind begeistert, dass die Grafikpracht auf allen Laptops insgesamt überzeugen kann.
ACER NITRO 14
Hersteller: ACER
Display: 14,5“-IPS-Display, 2.560 x 1.600 (WQXGA), 120 Hz
Grafikkarte: GeForce RTX 4060
Prozessor: AMD Ryzen 7 8845HS
Speicher: 1 TB SSD, 16 GB RAM
Das günstigste und in Sachen Hardware „kleinste“ Notebook stammt aus dem Hause ACER. Bei dem neusten ACER NITRO 14 handelt es sich um ein Gaming-Notebook der Mittelklasse. Für rund 1.500 Euro je nach Konfiguration erhält man einen modernen Ryzen-Prozessor, ein mittelgroßes Display mit der beliebten WQXGA-Auflösung sowie eine RTX 4060, welche mit 110 W TDP hoch taktet. Lediglich der Arbeitsspeicher ist mit nur 16 GB knapp bemessen, kann aber problemlos aufgerüstet werden, und das aktuell auch zu sehr günstigen Arbeitsspeicherpreisen. Unsere Grafikeinstellungen bei WUKONG bewegen sich zwischen mittel und hoch bei aktiviertem (Full) Raytracing. Mit aktiviertem DLSS erhalten wir ein solides flüssiges Spielerlebnis mit wenigen Rucklern. Diese löschen wir endgültig mit den KI-berechneten Extra-Frames dank Framegeneration aus und können konstant die wichtige 60-FPS-Marke halten und überschreiten. In Full HD und ohne Raytracing sind zudem auch höchste Einstellungen möglich, was den einen oder anderen kompetitiven Gamer bei Shootern interessieren dürfte.
Die Kombination aus RTX 4060 und dem sehr schnellen Prozessor funktioniert perfekt und leistet Großartiges für einen solch kleinen Laptop. Wichtig ist es, die Voreinstellung am Laptop auf „Turbo“ zu stellen, denn nur so nutzt die Grafikkarte die vollen 110 W. Natürlich werden die Lüfter entsprechend lautstark, halten gleichzeitig aber eine gute und konstante Temperatur. Insgesamt bekommt man mit dem ACER NITRO 14 ein modernes und recht kostengünstiges Gesamtpaket!
ASUS ProArt PX13
Hersteller: ASUS
Display: 13,3”-OLED-Display, 2.880 x 1.600 (3K), 60 Hz
Grafikkarte: GeForce RTX 4070
Prozessor: AMD Ryzen AI 9 HX370
Speicher: 2 TB SSD, 32 GB RAM
Preislich in einer anderen Liga spielt das ASUS PROART PX13. Da es zu der ProArt-Serie gehört, ist es vor allem, aber nicht ausschließlich, für professionelle Anwender gedacht. Da aber Menschen nicht nur arbeiten, sondern auch zugleich in der Freizeit dem Gaming verfallen sein können, kann man Hobby und Beruf mit dem PX13 gut vereinen. Auf kompaktestem und wirklich mobilstem Design bekommt man High-End-Komponenten, die man auf einem 13“-Gerät nicht erwarten würde. Die RTX 4070 in Verbindung mit den neuen AI CPUs von AMD leistet nicht nur bei Anwendungen so einiges, auch beim Gaming konnte sie uns überzeugen. Das klare und farbechte Bild des OLED-Displays gibt dem Spielerlebnis noch mal einen Extrakick, auch wenn die 60 Hz gleichzeitig das Limit in Sachen FPS darstellen. Auf hohen Settings, aktiviertem Raytracing und DLSS Upscaling bewegte man sich an ebendiesem Maximum und bekam zugleich ein beeindruckendes Grafikerlebnis geboten. Auch bei dem PX13 heulten die Lüfter zuweilen auf, aber für die passende immersive Soundkulisse sei sowieso die Nutzung eines Headsets empfohlen. Das kleine Convertible richtet sich an Profis, die in den kreativen Pausen auch gerne noch mal eine Runde zocken und dafür nicht extra weitere Hardware anschaffen möchten.
MEDION ERAZER BEAST X40
Hersteller: MEDION
Display: 17“-IPS-Display, 2.560 x 1.600 (WQXGA), 240 Hz
Grafikkarte: GeForce RTX 4080
Prozessor: Intel i9-14900HX
Speicher: 1 TB SSD, 32 GB RAM
Als Letztes haben wir ein echtes Gaming-Monster, oder besser: Gaming-BEAST getestet. Die Gaming-Marke von MEDION heißt ERAZER, und die Speerspitze der Serie wiederum hört auf den Namenszusatz BEAST. Bei dem ERAZER BEAST X40 wurden alle Komponenten mit einem Ziel ausgewählt: Gaming! Unser Modell läuft mit einer RTX 4080, was schon beinahe das Maximum darstellt. Man kann aber noch auf die größtmögliche GPU setzen, welche in Laptops verbaut werden kann, eine RTX 4090. Aber auch die „kleinere“ Konfiguration lässt kaum Wünsche offen. Mit einem 17“ großen Display ist die Mobilität eher eine nette Möglichkeit als echter Anwendungsfall, denn bei solchen Maßen handelt es sich oftmals um einen Ersatz für den Desktop-PC. Dabei kann man mit den 17“ bereits zufrieden sein oder eben noch einen Monitor anschließen, was dank des Thunderbolt-4-Anschlusses auch sehr gut geht. Die Gehäusegröße ermöglicht es zudem, eine potente Kühlung zu verbauen, die auch einem Hitzkopf wie dem i9 14900HX standhält. Bei unserem Trip im alten China konnten wir die Settings auf ULTRA schrauben, sämtliche RT-Effekte nutzen und kamen in Verbindung mit dem fast unverzichtbaren DLSS (inkl. Framegeneration) auf Werte oberhalb der 80 FPS. Wenn man dann noch die Auflösung runterschraubt, kann man auch gut und gerne mal im hohen dreistelligen Bereich landen, auch wenn wir die 240 Hz dann doch nie erreichen konnten. Insgesamt bekommt man mit dem ERAZER BEAST X40 eine echte Gaming-Maschine der Oberklasse, mit der man lange Spaß haben dürfte!
PS: Wir freuen uns bereits darauf, eine Runde mit den Laptops im neuen INDIANA JONES UND DER GROSSE KREIS zu drehen! Alle aktuellen RTX-Laptops sollten hierfür bestens geeignet sein, und wer möchte nicht mal die Peitsche als Indy schwingen und dabei noch fantastisch aussehen?! (Felix Heß)
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