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INTERVIEW MIT DEN AUTOREN LISANNE SURBORG UND KAI MEYER ZU IMPERATOR

 

(c) Stefan Freund
KAI MEYER (c) Stefan Freund

 

Marie Kraja
LISANNE SURBORG (c) Marie Kraja

 

Rom Mitte der 1960er-Jahre. Internationale Filmstars drehen in der Stadt und feiern in den Clubs auf der Via Veneto, Paparazzi jagen ihnen hinterher, immer auf der Suche nach dem aufregendsten Foto. Anna, eine junge Frau mit italienischen Wurzeln, kommt von London, um den Mord an ihrer Mutter aufzuklären. Sie will herausfinden, ob wirklich ihr Vater der Täter war. Mit ihrem Onkel, einem der Paparazzi, zieht sie um die Häuser und lernt die Welt des schönen Scheins kennen. Bald merkt sie allerdings: In der Stadt, unter ihrer Oberfläche aus Glitzer und politischen Konflikten, tut sich etwas. Etwas, das mysteriös und gefährlich ist. Der Roman IMPERATOR von Kai Meyer und Lisanne Surborg, der Anfang Mai bei Knaur erschienen ist, führt handlungs- und figurenreich in diese geheime Welt unter der Oberfläche. Der Roman basiert auf einem Originalhörspiel von Meyer, das inzwischen bei Audible mit einer zweiten Staffel in die Verlängerung gegangen ist. Wir haben uns mit Kai Meyer, einem der bekanntesten und originellsten deutschen Fantasyautoren, und Lisanne Surborg, Autorin der Zombie-Novelle XOA, über IMPERATOR, Hörspiele und die Liebe zum italienischen Genrekino unterhalten.

 

DEADLINE: Kai, du bist ein deklarierter Hörspielfan. Als die Audible-Redaktion dich also um ein Originalhörspiel bat, waren deine Tore dafür weit offen, nehme ich an.

 

KAI MEYER: Unbedingt. Ich bin mit Hörspielen aufgewachsen und habe als Kind den großen Europa-Schallplatten-Boom der Siebziger mitgemacht, dann die Kassetten-Zeit in den Achtzigern. Begeistert haben mich aber vor allem immer die Hörspieladaptionen von Romanen fürs Radio – für mich waren die genauso aufregend wie für andere die Verfilmungen. Der kleine Hobbit habe ich noch auf Kassetten mitgeschnitten, später dann Der Name der Rose, Das Foucaultsche Pendel und andere. Über die Jahre führte das zu den vielen Hörspielen basierend auf meinen eigenen Romanen, und schließlich kam die Anfrage von Audible.

 

DEADLINE: Was war die inhaltliche Initialzündung für IMPERATOR?

 

KAI MEYER: 1986, mit 17, habe ich in einer Videothek Dario Argentos Inferno entdeckt und bin darüber mit Haut und Haaren dem italienischen Genrefilm verfallen. Ich war wohl der Erste in Deutschland, der regelmäßig in kommerziellen Kinozeitschriften Artikel über italienische Horrorfilme veröffentlicht hat. Für die „UFA-Filmillustrierte“ habe ich in den späten Achtzigern u. a. eine Artikelserie über Kannibalenfilme geschrieben und für die erste Inkarnation der „Moviestar“ eine Reihe mit dem Titel „Rosso Italiano“, in der ich Argento, Fulci, Lamberto Bava und andere vorgestellt habe – damals kannten die nur die Horrorfilmfans. Mit 20 saß ich in Rom im Büro von Aristide Massaccesi alias Joe D´Amato und habe ihn ein paar Stunden lang interviewt, etwa zur selben Zeit auch Leute wie Michele Soavi und Gianetto de Rossi.

Joe D´Amato habe ich quasi überfallen, bin ohne Vorankündigung in sein Büro marschiert und habe höflich um ein Interview gebeten. Er hat sich ohne Zögern den ganzen Nachmittag freigeräumt. Als nach fünf Minuten mein Diktiergerät ausfiel, hat er einen riesigen Gettoblaster von seiner Fensterbank auf den Tisch gehievt, um alles aufzunehmen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine große Erfahrung mit Interviews, war sicher auch ein bisschen nervös, aber er hätte es für mich gar nicht angenehmer machen können. Er war ein sehr warmherziger, freundlicher Mensch, der lautstark über sich selbst und seine Filme lachen konnte – ganz besonders über MAN-EATER und ATOR 2.

Einmal bin ich zu Fuß durch brütende Hitze hinaus nach Tiburtina gelaufen und hab mich in die legendären De-Paolis-Studios eingeschmuggelt, in denen Argento und Fulci häufig gedreht haben. Auch deshalb spielen dort diverse Szenen von IMPERATOR. Und wenn man sich mit italienischem Film beschäftigt, stößt man bald auf die Dolce-Vita-Ära der Fünfziger und Sechziger und auf den Jetset der Via Veneto. Ich fand das immer faszinierend und habe mir mit IMPERATOR den Wunsch erfüllt, eine groß angelegte Geschichte vor diesem Hintergrund spielen zu lassen.

 

DEADLINE: Die englischsprachigen Schauspieler, die in ihren Heimatländern nicht mehr zur A-Garde gehören, aber in Italien ein zweites „Starleben“ lebten (oder dort erst zu Stars wurden), sind wirklich eine faszinierende Fußnote der Filmgeschichte, auch für euch, nehme ich an?

 

LISANNE SURBORG: Ich war tatsächlich fasziniert. Obwohl Filmgeschichte ein Teil meines Studiums war, habe ich mich erst während der Recherche für IMPERATOR mit dem „Hollywood am Tiber“ befasst. All die Filme, die dort entstanden sind, die Paparazzi, die Via Veneto. Direkt nachdem ich das Skript gelesen hatte, habe ich nachgesehen, welche internationalen Stars in Rom gedreht haben. Audrey Hepburn, Elizabeth Taylor, Christopher Plummer – es ist eine fast endlose Liste.

 

KAI MEYER: In den 1950ern hatte Hollywood Italien als preiswerten Drehort entdeckt, sodass ein Land, in dem noch immer extreme Nachkriegsarmut herrschte, mit einem Mal zum Zentrum der internationalen Filmproduktion wurde. Abgesehen von den Stars, die in die Clubs und Hotels der Via Veneto einfielen und dem gesellschaftlichen Leben Glanz verliehen, kam es auch zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Das wiederum führte zu neuen Träumen der verarmten Massen, und vieles davon wurde auf den Jetset aus Film, Adel und hoher Politik projiziert. Zugleich entbrannten brutale politische Konflikte, und das alles führte zu einer explosiven Gemengelage, die einige Parallelen zum Berlin der 1920er hat: maßlose Dekadenz auf der einen Seite, entsetzliche Armut auf der anderen, und hinter den Kulissen ein blutiger Machtkampf.

Und was die Fiktion angeht: IMPERATOR hat ja – vor allem in Staffel 2, aber auch schon vorher – deutliche Giallo-Elemente, und weil das von Anfang an klar war, wollte ich auch die passende Kulisse dazu, irgendwo zwischen Mitte der Sechziger- und Mitte der Siebzigerjahre.

 

DEADLINE: Italien spielt bei dir öfter eine Rolle. Was ist der Grund dafür? Ist Italien ein „magischeres“ Land als, zum Beispiel, Deutschland?

 

KAI MEYER: Aus unserer Außensicht ist es das bestimmt. Man sagt staunend „ah“ und „oh“ und ignoriert gern die unschönen Aspekte. Genau die sind aber auch Teil meiner ARKADIEN-Bücher und eben von IMPERATOR. Vor allem in der zweiten Staffel und dem zweiten Roman geht es um die politischen Querelen im Italien der 1960er, den Einfluss der NATO und der CIA, den brutalen Kampf zwischen den Relikten des Mussolini-Faschismus und einer aggressiven kommunistischen Opposition. Ich wollte also nicht nur die Schönheit und den Glamour, sondern auch das genaue Gegenteil. Abgesehen davon: Mein Italienbild ist massiv vom dortigen Genrefilm und seiner Historie geprägt. Andere träumen sich nach Mittelerde, ich mich nach Cinecittà.

 

DEADLINE: Kai, du entwickelst die Geschichte – und damit auch das Übersinnliche, das Fantastische – aus der schon angesprochenen konkreten historischen Situation und einem konkreten Umfeld, der Via Vento, der Filmszene, der italienischen Politik der 1960er-Jahre. Ist diese Art der Vorgehensweis besonders reizvoll für dich? Du sprichst im Nachwort der Buchfassung von einem „magischen Realismus“, der die Wirklichkeit punktuell überhöht, aber nicht die gesamte Handlung ad absurdum führt.

 

KAI MEYER: Im Grunde ist das für mich das Faszinierende an der Fantastik: die Überlagerung der Realität durch mal mehr, mal weniger ausgeprägte fantastische Elemente, die bestenfalls die Wirklichkeit spiegeln oder symbolisch aufladen. Im Horror ist der Trägerstoff dafür das Unheimliche, in der Science-Fiction der sense of wonder. Der magische Realismus bedient sich bei beidem, kippt aber nur vereinzelt konsequent ins Genre. Außerdem ist da natürlich die Verwandtschaft mit dem Surrealismus, den ich sehr mag.

 

DEADLINE: Kommst du damit auch einem Anspruch an das Projekt nach, das ja klar die Handschrift des Autors zum Ausdruck bringen sollte, unkonventionell sein und sich nicht um Umfragen und Moden scheren sollte? Das ist einerseits eine große Vorgabe, andererseits aber auch ein Freibrief für einen Autor, oder?

 

KAI MEYER: Den Freibrief habe ich bei meinen Romanen ja immer. Von meiner Handvoll Drehbücher fürs Fernsehen kenne ich es natürlich auch ganz anders, dort weiß man als Autor vorher, dass vieles verwässert werden wird. Bei Audible hat man mich aber einfach machen lassen. Sowohl bei IMPERATOR als auch bei meiner Horrorserie SIEBEN SIEGEL habe ich inhaltlich freie Hand.

 

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DEADLINE: Wann war klar, dass aus dem Hörspiel auch ein Buch werden würde?

 

KAI MEYER: Das war nicht von Anfang an geplant. Im Gegenteil, ich dachte eigentlich, dass den Verlagen das Thema viel zu sehr Nische wäre. Das war einer der Gründe, warum ich das Ganze ursprünglich als Hörspiel angegangen bin. Es zusätzlich mit einem Roman zu versuchen war eine spontane Idee, als ich Lisannes XOA gelesen habe. Ich wusste, dass ich selbst keine Zeit für eine Umsetzung als Buch haben würde, fand aber XOA so gut, dass ich dachte, ich frage Lisanne, ob sie Lust auf eine Zusammenarbeit hat. Wir kannten uns nur flüchtig von Buchmessen, aber nachdem sie die ersten Romanseiten basierend auf den Hörspielmanuskripten abgeliefert hatte, war klar, dass das bestens funktionieren würde.

 

 

DEADLINE: Wie schwierig war die Adaption, der Transport aus einem gänzlich anderen Medium? Ist es dir zugutegekommen, dass du selbst Hörspiele geschrieben hast?

 

LISANNE SURBORG: Das hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass die Berührungsangst nicht groß war. Ich habe vorher noch nie einen szenischen Text in die Romanform übertragen, aber weil ich beide Medien kannte, habe ich es mir zugetraut. Am Anfang habe ich erst mal ausprobiert, und wir haben dann ziemlich schnell den richtigen Weg gefunden. Mich hat oft überrascht, welche Szenen mir leicht von der Hand gingen und welche weniger. Aber je mehr ich geschrieben habe, desto besser habe ich in den Arbeitsprozess hineingefunden.

 

DEADLINE: Etwas, das auffällt und das dazu beiträgt, dass das Buch sehr schnell und kurzweilig ist, sind die vielen Dialoge. War es also von Anfang an klar, diese zu übernehmen?

 

LISANNE SURBORG: Ich glaube, selbst in meinem allerersten Versuch habe ich den Dialog vollständig übernommen. Nur ganz selten habe ich die Dialoge abgewandelt oder angepasst und noch seltener Zeilen rausgestrichen. Das betraf dann meistens Dialoge, die erklären mussten, was gerade passiert oder wie etwas aussieht. Im Hörspiel würde es den Gesprächsfluss unterbrechen, wenn der Erzähler sich ständig für einen einzigen Satz dazwischenschalten müsste. Aber im Roman ist der Erzähltext ein viel unauffälligerer Eingriff in den Dialog und kann solche Beschreibungen oft einfacher leisten.

 

DEADLINE: Was waren für dich die wesentlichen Veränderungen, die du vornehmen musstest? Die Vorlage bot ein sehr dichtes Geflecht – die Suche nach der Wahrheit, die Arbeit der Paparazzi und natürlich die Geschichte der Imperatoren, um jetzt nur einen Bruchteil zu nennen. Du hast viel übernommen, aber auch in die Vorlage eingegriffen, zum Beispiel bei den Erzählpassagen und der Abfolge.

 

LISANNE SURBORG: Der Roman bleibt sehr nah am Original, den Aufbau habe ich so gut wie gar nicht angefasst. Ein Hörspiel entsteht im Grunde aus Text und Ton, aber im Roman fällt die gesamte Tonspur natürlich weg. Im Hörspiel hören wir, ob Tag oder Nacht ist, ob wir uns im Auto, auf dem Land oder in einer Bar aufhalten. Wir hören, ob Anna in einer Situation traurig, wütend oder müde ist. Ganze Handlungen werden über die Akustik transportiert, an einer Stelle z. B. eine Prügelei vorm Jazzclub. Für den Roman habe ich das ersetzt, was uns durch den Wegfall der Tonspur verloren geht. Das sind beispielsweise Beschreibungen der Umgebung, der Figuren, ihrer Handlungen, Reaktionen und Gefühle. Und an vielen Stellen habe ich noch ein wenig ausgebaut und mehr Details eingestreut. Der Roman lässt das ja zu.

 

DEADLINE: Wenn wir beim „Medientransport“ bleiben, wäre der Stoff nicht auch eine gute Fernsehserie?

 

KAI MEYER: Was mich beim ersten Treffen mit meinem Audible-Redakteur Steffen Wilhelm überzeugt hat, war der Satz „Wir wollen HBO und Netflix für die Ohren machen“. Es sollte also anspruchsvoll und ernsthaft werden, nicht die x-te Geisterjäger-Hörspielserie. Entsprechend bin ich an die Geschichte wie an eine moderne Fernsehserie herangegangen, wobei sich das konkrete Plotten gar nicht so sehr von der Arbeit an meinen Büchern unterscheidet. Ich plane jede Geschichte sehr genau durch, Szene für Szene, ehe ich mich ans eigentliche Schreiben mache. Ich erarbeite also ein sehr detailliertes Treatment bzw. Exposé mit allen Spannungsbögen, Wendungen, Cliffhangern und der Entwicklung der Charaktere. Entsprechend ließe sich IMPERATOR relativ leicht ins TV übertragen.

 

DEADLINE: Wie seht ihr das Verhältnis der Deutschen zur Genreerzählung, sei es in Romanen, Hörspielen oder im Film? Würdet ihr euch einen unverkrampfteren Zugang zu Fantasy, Horror etc. wünschen?

 

LISANNE SURBORG: Ich habe die Fantastik nie wirklich als Außenseitergenre empfunden. Meine Generation wurde stark von HARRY POTTER geprägt. Wer die Bücher nicht gelesen hat, kennt die Verfilmungen. In der Schule habe ich Momo und Der Goldene Kompass im Unterricht behandelt. Kais Bücher standen in der Klassenbibliothek, zusammen mit Artemis Fowl und Tintenherz. Vor ein paar Jahren kamen dann die On-Demand-Dienste in Deutschland an, Netflix und Co. Internationale Serien wie Stranger Things, Black Mirror, The Witcher und allen voran Game of Thrones sind auch in Deutschland zu großen Hits geworden, und zwar nicht nur bei denjenigen, die das Genre sowieso schon immer gelesen haben. In der Literatur ist die deutsche Fantastik inzwischen unglaublich ausdifferenziert und bedient unzählige Subgenres, z. B. Grimdark Fantasy, Prä-Astronautik oder Solar Punk. Einige dieser Subgenres sind sicher Nischen, aber die Fantastik insgesamt ist längst im Mainstream angekommen.

 

KAI MEYER: Schwieriger ist es beim deutschen Film. Aber auch da ist eine Generation junger Produzenten nachgewachsen, die sich sehr für fantastisches Kino und Fernsehen einsetzt. Benjamin Munz, Wiedemann & Berg und viele andere haben schon diverse Genreprojekte gestemmt, es wird also besser. Das Problem sind derzeit noch die Programmkonferenzen der Fernsehsender, aber auch dort rücken allmählich neue Leute nach, die ein gesünderes Verhältnis zur Fantastik haben. Vor ein paar Jahren wollten Dominik Graf und ich eine Horrorserie für den WDR machen, auf Einladung eines Redakteurs – bis dessen Chef das Ganze gekippt hat mit den Worten: „Beim WDR machen wir nichts Fantastisches.“ Der wurde aber kürzlich gefeuert, also mag sich auch dort etwas tun.

 

DEADLINE: Inzwischen gibt es nicht nur die zweite Staffel von IMPERATOR bei Audible, die direkt an die Geschehnisse der ersten anknüpft, diese vertieft und erweitert, auch die dritte Staffel ist bereits angekündigt. Wohin wird die Reise gehen? Und auf wie viele Teile ist IMPERATOR angelegt?

 

KAI MEYER: Die dritte Staffel ist die finale, das war von Anfang an so geplant. Eine komplette Episode wird bei den Dreharbeiten zu einem Western in Almeria spielen, der Rest in Rom. Es wird ziemlich apokalyptisch, aufbauend auf einer Ankündigung in der ersten Staffel.

 

DEADLINE: Was interessiert dich an der Arbeit an Mehrteilern?

 

KAI MEYER: Das Schöne bei der Arbeit an Mehrteilern ist, dass ich in der Unterbrechung zwischen den einzelnen Teilen Gelegenheit habe, bestimmte Dinge zu überdenken und in neue Richtungen zu bewegen, auf die ich anfangs vielleicht noch gar nicht gekommen bin. Dabei muss ich dann mit Elementen jonglieren, die bereits festgezurrt sind, falls ich das erste Buch oder die erste Staffel schon abgeliefert habe. Das ist so eine kleinteilige Bastelarbeit, die mir einen Riesenspaß macht. Fast noch mehr, als bei null anzufangen.

 

DEADLINE: Die Romanversion der zweiten Staffel wurde schon angesprochen. Wie sieht es bei der dritten aus?

 

LISANNE SURBORG: Ja! Beim zweiten Roman stecke ich mitten in der Überarbeitung. Wenn Kai mit den Skripten für die dritte Staffel so weit ist, setze ich mich damit wieder an den Schreibtisch.

 

DEADLINE: Auf was dürfen sich eure jeweiligen – oder gemeinsamen – Fans in der nächsten Zeit freuen? Was sind die Projekte, an denen ihr abseits von IMPERATOR arbeitet?

 

LISANNE SURBORG: Die IMPERATOR-Trilogie hat bei mir erst mal absoluten Vorrang. Aber wenn die Arbeit am letzten Teil abgeschlossen ist, kümmere ich mich um meine eigenen Romanprojekte. Ein fantastischer Young-Adult-Roman wartet darauf, zu Ende geschrieben zu werden.

 

KAI MEYER: Im Herbst erscheint mein Roman FÜRIMMERHAUS, der sich gerade ein bisschen so anfühlt, als wäre er vorerst mein letztes Wort in Sachen Young-Adult-Fantastik. Im Grunde ist er ein Roman über das Genre selbst und die Arbeit daran, nur so verpackt, dass es vielen vielleicht nicht sofort auffallen wird. Außerdem erscheint an Halloween bei Audible die zweite Staffel meines Horrorhörspiels SIEBEN SIEGEL.

 

DEADLINE: Und gibt es kreative Vorhaben, die ihr zwar noch nie ausprobiert habt, die ihr aber gerne umsetzen würdet? Vielleicht auch etwas, das ihr noch nie gewagt habt?

 

LISANNE SURBORG: An meiner Pinnwand stapeln sich ganz unterschiedliche Romanideen, die ich in den nächsten Jahren umsetzen möchte. Aber wenn ich ganz groß träumen darf, würde ich als ziemlicher Serienjunkie irgendwann gerne eine Netflix-Serie schreiben.

 

KAI MEYER: Ich hätte Lust auf einen Western, durchaus mit fantastischen Elementen. Allerdings ist das in Deutschland – abseits vom Heftroman und seiner überdurchschnittlich alten, männlichen Leserschaft – kein Genre, bei dem Verlage Freudensprünge machen. Im Moment glaube ich nicht, dass ich das irgendwann mal umsetzen kann. Andererseits: Dasselbe hätte ich vor ein paar Jahren auch noch über IMPERATOR gesagt.

 

DEADLINE: Vielen Dank für das Gespräch.

INTERVIEW GEFÜHRT VON CHRISTIAN ZECHNER

 

Infos zum Buch: Kai Meyer / Lisanne Surborg: Imperator 400 Seiten, 14,99 € (D), Droemer Knaur-Verlag

 

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