OPERATION WHITE CHRISTMAS – DER TRAILER IST DA!

Enis (Rauand Taleb, 4 BLOCKS), ein türkischstämmiger Videothekenbesitzer, bekommt nach einer Party in seiner Videothek Besuch. Domino (Yvonne Yung Hee Bormann), Hobbyhackerin und seine beste Freundin, hat nämlich im Internet einen Problemlöser namens Bob (die österreichische Kabarett- und Schauspielgröße Roland Düringer, HINTERHOLZ 8) aufgetrieben. Denn die Videothek wirft – auch wenn es die letzte in der Stadt und im weiten Umkreis ist – nicht genug zum Leben ab, aber Enis hängt sentimental daran. Jetzt steht Bob plötzlich da und will die Schulden begleichen. Aber dafür muss Enis einen nahezu unmöglichen Auftrag erfüllen. Für den Heiligen Abend hat sich nämlich die kasachische Präsidentin für einen Staatsbesuch angesagt – und diesen will Bob mit allen Mitteln verhindern. Also müssen der Türke, die Koreanerin und bald auch der Skinhead Fred (Tim Wilde, DER SCHUH DES MANITU) das Unmögliche versuchen. Auf den Fersen ist dem unmöglichen Trio, bei dem einiges schiefgeht, ausgerechnet Enis Bruder Tim (Tim Seyfi, zuletzt in Guy Ritchies OPERATION FORTUNE zu sehen). Dieser ist Einsatzleiter einer Polizeieinheit, die für die Sicherheit beim Staatsbesuch zuständig ist. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen jede Wahrscheinlichkeit sowieso.

OPERATION WHITE CHRISTMAS ist – mit seiner Beschwörung der Freundschaft und der Familie – ein waschechter Weihnachtsfilm. Dass er in Österreich jetzt ausgerechnet mitten im Sommer, am 24. August, anläuft, ist eine eigene Geschichte. Zuerst war es Corona, das den Kinostart verhinderte, dann war es der Einmarsch der Russen in der Ukraine. Jetzt, nach kleinen Änderungen – aus dem russischen Präsidenten wurde eine kasachische Präsidentin – steht einem Kinostart aber nichts mehr im Wege. Damit das Publikum der ungewöhnlichen Action-Komödie in Stimmung kommt, wurde jetzt der Trailer mit Schneetreiben, Weihnachtsmärkten und den Heiligen Drei Königen veröffentlicht.

Wer die Filme von Flo Lackner (PLANET USA) kennt, der hat schon eine Ahnung, was ihn erwartet: Stilsichere und gekonnt inszenierte Action, Witz und eine Hommage an das Kino, das der Klagenfurter Regisseur so liebt – die amerikanischen Actionfilme der 1980er- und 1990er-Jahre. Neben der wilden Mischung aus Witz, Wahnsinn und Weihrauch hat er in seinem ersten großen Kinofilm auch so viele Zitate untergebracht, dass man sich den Film wohl mehr als einmal anschauen muss, um alle zu entdecken. Eines ist garantiert: Ein unterhaltsamer Film mit einem Trio, das nicht die Vernunft, sondern nur die „Spezialmission“ auf diese Art zusammenbringen und zusammenschweißen konnte, und ein paar Explosionen gibt es – wie immer bei Lackner – auch. (Christian Zechner)

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