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Regie: Gil Kenan / USA 2015 / 91 Min.
Darsteller: Sam Rockwell, Rosemarie DeWitt, Saxon Sharbino, Kyle Catlett, Kennedi Clements, Jared Harris
Produktion: Nathan Kahane, Roy Lee, Sam Raimi, Robert G. Tapert
Freigabe: FSK 16
Veleih: 20th Century Fox
Start: 28.05.2015

 

Der 1982 von Tobe Hooper respektive Steven Spielberg inszenierte Horrorfilm POLTERGEIST gilt noch immer als einer der Wegbereiter des Haunted-House-Subgenres. Von dort an schossen bis heute allerhand Spukhausgeschichten aus dem Boden, davon mehr als ein Dutzend Filme aus der AMITYVILLE HORROR-Reihe und darüber hinaus natürlich jede Menge Trittbrettfahrer. Die Geschichte um eine Familie, die nach dem Einzug in ihr neues Haus von unheimlichen Phänomenen – einem sogenannten Poltergeist – heimgesucht wird, revolutionierte jedoch nicht nur die Horror-Filmsparte an sich, sondern setzte auch in der technischen Aufbereitung neue Maßstäbe. Noch heute zählt POLTERGEIST zu den tricktechnisch wegweisendsten Blockbustern, was man sich in Anbetracht der aktuellen Standards zwar kaum mehr vorstellen kann, doch ihren Platz auf der kurzen Liste der echten Kultfilme hat sich die Produktion über mehrere Generationen hinweg gesichert. Bei näherem Hinsehen ist der POLTERGEIST-Film der Achtzigerjahre allerdings kaum der Rede wert, wenn man von dem großen CGI-Spektakel einmal absieht und bedenkt, dass zum damaligen Zeitpunkt viele abgegriffene Klischees von heute einst noch gar keine waren. Hooper und Spielberg hatten zwar ihre ganz eigenen Ideen vom Grusel, doch rückblickend ist ihr POLTERGEIST schlecht gealtert. Dazu wurde zu oft kopiert, zu viel schlecht variiert und sich mit den ewig gleichen Versatzstücken zufriedengegeben. Hinzu kommt ein schon zu damaliger Zeit mageres Drehbuch, das seinen dynamischen Höhepunkt bereits auf der Hälfte der Story findet und von dem Moment der übernatürlichen Ekstase konsequent auf einen dramaturgischen Nullpunkt zusteuert. So mag man Remakes aufgrund der vermeintlich mangelnden Kreativität zwar verteufeln, in diesem Falle macht MONSTER HOUSE-Regisseur Gil Kenan jedoch das einzig Richtige und wärmt POLTERGEIST nur deshalb wieder auf, um die Fehler des Originals auszubügeln. Sein Film ist eine durch und durch moderne Gruselgeschichte mit punktgenau platzierten Schocks und genügend Reverenzen an das Original, um die Liebhaber ebenjenes Films nicht vor den Kopf zu stoßen.

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Für die Familie Bowen geht der Traum vom Eigenheim in Erfüllung. Nicht nur Eric (Sam Rockwell) und seine Frau Amy (Rosemarie DeWitt) sind überglücklich, auch die Kinder Kendra (Saxon Sharbino), Griffin (Kyle Catlett) sowie Nesthäkchen Madison (Kennedi Clements) fühlen sich in ihren neuen vier Wänden in einer ruhigen Wohngegend auf Anhieb heimisch. Dass mit dem verwinkelten Gebäude irgendwas nicht stimmt, merkt die Familie erst, als es schon fast zu spät ist. Zunächst sind es bloß Gegenstände, die sich wie von Geisterhand bewegen. Auch die Technik spielt verrückt. Doch schließlich erweist sich ausgerechnet Maddies Kinderzimmer als Portal zu einer fremden Welt, in dessen Schlund grauenvolle Kreaturen hausen. Diese haben es auf das kleine Mädchen abgesehen, das für die geheimnisvollen Wesen besonders empfänglich scheint. Eric und Amy ziehen eine Gruppe von Experten zurate, die Maddie retten sollen. Doch mit einem Poltergeist ist nicht zu spaßen.

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