Hugh Jackman und Ryan Reynolds sind gerade auf großer Promo-Tour für DEADPOOL & WOLVERINE, und es macht einfach nur Spaß, sie dabei zu beobachten. Mit Humor und Einblicken zum Film sorgten sie zusammen mit Emma Corrin, Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Shawn Levy sowie Executive Producer Wendy Jacobson bei der Pressekonferenz am 6. Juli für schlagfertige Unterhaltung. Moderiert wurde die unterhaltsame Runde im Soho House Berlin von Steven Gätjen.

Angesprochen auf die Zusammenarbeit mit Ryan Reynolds, erzählte Shawn Levy: „Ryan hat mich gewarnt: ‚Das ist kein normaler Film! Man macht eine tolle Szene, und dann macht man weiter und muss sie noch besser machen. Es verzehrt deine Seele, deine Vorstellungskraft, deine Zeit und Energie, aber es wird es wert sein.‘ Und genau so war es auch!“

Ryan Reynolds und Hugh Jackman sind privat befreundet und ziehen sich auf ihren Social-Media-Kanälen regelmäßig gegenseitig auf. Die Zusammenarbeit für DEADPOOL & WOLVERINE war deshalb und aufgrund diverser Teaser in den letzten Jahren von den Fans sehnsüchtig erwartet worden. Aber auch für Ryan Reynolds war der Film die Erfüllung eines Traums: „Einige Stellen der Geschichte, auf die ich besonders stolz bin, sind eher emotional. Es war oft nur eine kleine Nuance, ob Deadpool mit Wolverine spricht, Ryan mit Hugh oder umgekehrt. Ich habe lange gewartet, um das mit ihm zusammen zu machen. Die Erwartung in meinem Kopf war eigentlich unerreichbar, und dann wurde sie sogar noch übertroffen. Ich bin einfach unglaublich dankbar!“

Der Familienvater, der mit Schauspielerin Blake Lively vier Kinder hat, erinnerte sich: „Als die Arbeit am Film beendet war, waren Hugh und ich tief deprimiert. Normalerweise ist nach Abschluss der Dreharbeiten nur noch ein Loch mit den Umrissen meines Körpers zu sehen, und ich bin auf meinem Weg nach Hause. Aber hier wollte ich einfach nicht, dass es endet.“ Hugh Jackman empfand das ähnlich: „Ich hatte die Zeit meines Lebens bei diesem Film. Ich musste mich jeden Tag kneifen, dass ich mit zwei meiner besten Freunde arbeiten durfte und mit Emma, die unglaublich talentiert ist. Auch den Film zu promoten fühlt sich an wie Schummeln. Es ist verrückt, dass wir das jeden Tag machen dürfen.“

Die Figur des Deadpool ist inzwischen ikonisch und eng mit dem Anzug verknüpft, der die natürliche Mimik des Hauptdarstellers verbirgt. Eine Tatsache, die Regisseur Shawn Levy imponierte: „Was Ryan jeden Tag macht, ohne sein Gesicht zu nutzen, ist beeindruckend. Es ist eine so intuitive Performance. Klar, er macht wahnsinnig lustigen Scheiß, aber bewahrt auch Wades Menschlichkeit. Das ist eine echte Superpower und ein Zeugnis, was er für den Charakter getan hat.“

Jacobson, Emma Corrin, Hugh Jackman, Deadpool & Wolverine, Press Conference, Soho House Berlin 06.07.2024, Photo: Sebastian Gabsch
Dabei war zumindest der Prozess für Ryan Reynolds auch eine Art Hassliebe: „Der erste Pitch für DEADPOOL & WOLVERINE wurde direkt und klar abgelehnt. Dann habe ich über die Jahre etwa 17 weitere Pitches gemacht. Aber jedes Mal, wenn sie abgelehnt haben, war ich nicht traurig, sondern erleichtert, weil diese Filme dein komplettes Leben verschlucken. Und ich weiß, das ist ein Luxusproblem, aber ich sehe meine Familie wirklich gerne, und ich mag es, hin und wieder auszuschlafen. Und dieser Film bedeutet auch so viel Arbeit am Drehbuch. Wenn ich einen Film wie diesen schreibe, erinnere ich mich an alle Filme, die ich als Kind gesehen habe und die mir das Gefühl gegeben haben, dass es da draußen Magie gibt.“

Bezüglich der Erzähltechniken der Filme fand Shawn Levy große Worte für Ryan Reynolds: „Ryan hat das Genre mit DEADPOOL neu definiert, und wir sehen jetzt oft, wie das imitiert wird. Er hat etwas Subversives und Mutiges geschaffen. Beim Kino geht es um die Verbindung mit dem Publikum. Deadpool und was Ryan mit dem Charakter gemacht hat, verbindet sich auf neue Art mit dem Publikum. Es ist ein Charakter, der Inhalt kommentiert, während er Teil davon ist. Das ist eine kühne Idee und bahnbrechend! Mit DEADPOOL & WOLVERINE wollen wir diese selbstreferenzielle Textur und Comedy einfließen lassen, aber auch altmodisches, klassisches Kino zeigen. Es ist die Reise eines Charakters oder zweier Charaktere, die aufeinandertreffen. Das ist ein Rezept für Konflikt und Comedy und die Möglichkeit zur Erlösung.“
Ryan Reynolds schloss ab: „Und wir strapazieren den Zynismus nie über. Selbst wenn es dem Charakter schlecht geht, letzten Endes ist es immer ein optimistischer Film, der Freude macht.“ (Jessica Wittmann-Naun)