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THE LAST KUMITE-PREMIERE UND INTERVIEWS MIT DER CREW

Action wie in den 80ern

Interviews mit Mathis Landwehr, Kurt McKinney und Matthias Hues zu THE LAST KUMITE

THE LAST KUMITE ist ab dem 16. Mai als DVD/BD und ebenso als Mediabook inkl. 4K UHD und Steelbook inkl. 4K UHD hier u.a. bei Capelight Pictures im Shop erhältlich. In der aktuellen Ausgabe findet ihr auch noch zusätzliche Interviews mit Mathis Landwehr und Produzent Sean David Lowe zum Review.

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Die 80er-Jahre sind für viele Filmfans eine glorreiche Zeit. Besonders im Martial-Arts-Genre gab es eine wahre Flut von Filmen, die bis heute noch viele Menschen begeistern und den Grundstein der Karrieren von Jean-Claude van Damme und Dolph Lundgren legten. THE LAST KUMITE ist so etwas wie ein Throwback zu dieser Zeit, denn neben den Figuren und der Musik kann auch das Ensemble überzeugen, wobei viele Gesichter Martial-Arts-Fans bekannt sein dürften, darunter beispielsweise Cynthia Rothrock (KARATE TIGER 2), Abdel Qissi (LEON, THE ORDER) und Billy Blanks (KARATE TIGER 5).

 

Anlässlich des Heimkinostarts von THE LAST KUMITE am 16. Mai durften wir uns am 27. April bei der Weltpremiere im ausverkauften UCI in Düsseldorf mit den Hauptdarstellern Mathis Landwehr (IMMIGRATION GAME) sowie Matthias Hues (KARATE TIGER 2, DARK ANGEL) und Kurt McKinney (KARATE TIGER, FEMALE JUSTICE) unterhalten. Im DEADLINE-Interview sprechen die Schauspieler über ihre Erfahrungen beim Dreh, 80er-Nostalgie und ihre Vorbereitung auf Kampfszenen.

 

Diana, Mathis Landwehr und Rouven (c) Olaf Kuzniar

DEADLINE: Wie kamst du zu THE LAST KUMITE?

 

MATHIS LANDWEHR: Sean David Lowe, Drehbuchautor und Produzent von THE LAST KUMITE, hat mich angerufen und schlug mir das Projekt vor. Ich war sehr überrascht, weil solche Filme heutzutage einfach nicht mehr gemacht werden. Als ich dann das Drehbuch las, war ich davon überzeugt, dass THE LAST KUMITE nicht mehr sein wollte als ein 80er-Jahre-Martial-Arts-B-Movie, was mir sehr gefiel.

 

DEADLINE: Du bist ja auch Kampfsportler. Wie verändert sich dein tägliches Training, wenn du weißt, dass du an einem Projekt wie THE LAST KUMITE mitwirkst?

 

MATHIS LANDWEHR: Wenn ich weiß, in welchem Stil der Charakter kämpft, dann versuche ich mich dem so gut es geht anzupassen und natürlich mein Training entsprechend darauf abzustimmen. Michael Rivers, die Figur, die ich im Film spiele, ist besonders bewandert in Karate, und deswegen habe ich mein Training darauf ausgerichtet.

Für THE LAST KUMITE habe ich auch noch Krafttraining machen müssen, weil die Figur und die Geschichte verlangten, dass ich noch fünf Kilo Muskelmasse mit antrainieren musste.

 

DEADLINE: THE LAST KUMITE vereint ja ein Ensemble aus Schauspielern, die man aus ebenjenen 80er-Jahre-Produktionen kennt, auf die der Film anspielt. Wie war die Zusammenarbeit mit Darstellern wie Cynthia Rothrock oder Kurt McKinney?

 

MATHIS LANDWEHR: Vor Drehbeginn war ich etwas nervös, weil ich dachte, dass ich nun mit einer Reihe von „Diven“ zusammenarbeiten müsste, aber so war es dann schließlich nicht. Im Gegenteil, sie waren alle sehr nett, und ich habe sehr viel gelernt von diesen Darstellern, die teilweise schon 40 Jahre oder länger im Filmgeschäft sind.

Die Erfahrung bei THE LAST KUMITE hat mich davon überzeugt, dass es zutrifft, wenn man sagt, je höher das Niveau von Schauspiel und Kampfkunst sei, desto cooler seien die Menschen im Umgang miteinander. Sie waren also nicht nur nett zu mir, sondern auch zur Crew, vom Produzenten bis hin zum Set-Runner.

 

DEADLINE: Jeder Kampf erzählt ja auch für sich gesehen eine Geschichte und folgt einer Dramaturgie. Wie sieht das bei dem finalen Kampf in THE LAST KUMITE aus, und wie hast du dich auf diese Szene vorbereitet?

 

MATHIS LANDWEHR: Michael wurde im Vorfeld viel von seiner Stärke genommen, weil seine Tochter entführt wurde und er nicht weiß, wie es ihr geht und ob sie noch am Leben ist. Mit dieser Haltung geht er in den Kampf hinein, und das musste ich natürlich als Schauspieler wie auch als Kampfkünstler zeigen.

Bei der Vorbereitung war Kampfkoordinator Mike Möller uns allen eine große Hilfe. Er hatte im Blick, wie sich Aspekte wie Körpersprache bei einem Kampf verändern und sich die Motivation der Figur ändert. Wir haben uns da sehr aufeinander verlassen, weil wir so gut wie keine Proben machen konnten. Das hat aber zum Glück alles sehr gut geklappt, denn das Team hat sehr professionell und präzise gearbeitet.

 

Rouven, Kurt McKinney und Diana (c) Olaf Kuzniar

DEADLINE: Bevor wir zu THE LAST KUMITE kommen, muss ich sagen, dass KARATE TIGER der erste Martial-Arts-Film war, den ich je gesehen habe, und ich bis in meine Jugend dachte, Kim Tai Chong wäre Bruce Lee.

 

KURT MCKINNEY: Als ich KARATE TIGER drehte, war ich gerade einmal 22 Jahre alt und hatte keine Ahnung, welchen Einfluss der Film auf Menschen haben würde. Bis heute sprechen mich Menschen wie du an, die sagen, dass es der erste Martial-Arts-Film gewesen sei, den sie sahen, und dass sie über KARATE TIGER das erste Mal mit Bruce Lee in Berührung gekommen seien. Das ist schon eine sehr besondere Ehre.

 

DEADLINE: An dem Kultstatus von KARATE TIGER oder dem Zuspruch, den THE LAST KUMITE bekommt, sieht man wieder einmal, wie viele Zuschauer sich für einen solchen Martial-Arts-Film begeistern lassen. Wie fändest du es, wenn dieses Genre so etwas wie einen zweiten Frühling erlebt?

 

KURT MCKINNEY: Das fände ich toll, und ich denke, die Voraussetzungen könnten nicht besser sein als heute. Das siehst du alleine schon an den Reaktionen und dem Interesse, auf das THE LAST KUMITE bei vielen Menschen stößt, die meinen, sie hätten so lange auf einen Film wie diesen gewartet.

 

DEADLINE: Da passt es ja gut, dass in THE LAST KUMITE viele Schauspieler wie Cynthia Rothrock oder Billy Blanks auftreten, die man mit den 80er-Jahre-Martial-Arts-Filmen in Verbindung bringt. Gibt es so etwas wie eine Kameradschaft zwischen euch, und wie bereitet ihr euch auf Szenen vor?

 

KURT MCKINNEY: Cynthia und ich kennen uns, seit wir in FEMALE JUSTICE das erste Mal gemeinsam vor der Kamera standen. Billy Blanks und Matthias Hues kenne ich schon lange, hatte aber noch nie die Ehre, mit ihnen gemeinsam an einem Film zu arbeiten. Ich wusste also, dass ich meine Freundschaft mit Cynthia bei THE LAST KUMITE wieder aufnehmen würde, aber die anderen Darsteller kannte ich gar nicht. Doch wir wurden schnell zu einem eingeschworenen Team, probten, trainierten und lachten miteinander.

 

DEADLINE: Was ist der Unterschied zwischen der Vorbereitung auf einen Kampf in einem Film und einen beispielsweise während eines Turniers?

 

KURT MCKINNEY: Bei einem Kampf im Film achtest du mehr auf deine Bewegungen und generell auf deinen Ausdruck, denn es ist alles sehr viel größer und übertriebener. Es soll ja schließlich gut für den Zuschauer aussehen. Dann berührt man einander natürlich nicht und geht so weit auf Abstand, dass es zwar echt aussieht, aber man den anderen nicht verletzt. Obwohl alles gestellt ist, bleibt der Kampf dennoch sehr körperlich, was man alleine schon daran sieht, dass sich Darsteller immer wieder verletzen.

Bei einem Turnier wärmst du dich auf, legst los und hörst erst dann auf, wenn es vorbei ist. Bei einem Filmdreh ist es anders, aber genauso physisch. Man muss immer aufhören, weil die Kameraperspektive wechselt oder das Licht. Das ist eine große Herausforderung für den Körper.

 

DEADLINE: Wie ich hörte, wurde Paul Hertzogs Filmmusik zu THE LAST KUMITE während des Drehs auch gespielt. Wie hat dich das bei der Vorbereitung auf eine Szene beeinflusst?

 

KURT MCKINNEY: Das ist so wie beim Training. Wenn du eine besonders motivierende Musik hörst, dann bist du gleich selbst viel motivierter. Das ist wie ein starker Espresso.

 

DEADLINE: Was wäre dein Traumprojekt als Schauspieler?

 

KURT MCKINNEY: Ich fände eine Mischung aus Martial Arts oder Action und Thrillerelementen sehr interessant. Das Projekt hätte einen komplexen, spannenden Plot mit vielen Intrigen, aber dennoch die Körperlichkeit eines Martial-Arts-Films.

Rouven, Matthias Hues und Diana

DEADLINE: Wie war es für dich, einen 80er-Jahre-Bösewicht in einem Actionfilm zu spielen?

 

MATTHIAS HUES: Na ja, ich würde es jetzt nicht als Herausforderung sehen, denn in den 80er- und 90er-Jahren waren ich und viele meiner deutschen Kollegen ja prädestiniert für die Rolle des Bösewichts. Von daher musste ich jetzt nicht so lange dafür proben.

Das fing schon mit meiner ersten Rolle in KARATE TIGER 2 ein, als ich Jean-Claude van Damme ersetzen sollte, der kurz vor Beginn der Dreharbeiten wegen verschiedener Gründe ausschied. Ich hatte vorher keinerlei Schauspieltraining erhalten und in Deutschland nur etwas Taekwondo gemacht. Doch diese erste Rolle gefiel mir, und ich blieb dabei.

Das Tolle beim Film ist ja, dass zwar alles nicht echt ist, aber in dem Moment, in dem man das spielt, es für einen echt wird. Als ich dann beim Set von THE LAST KUMITE stand, die Hitze spürte und diese Kulisse sah, da fiel auf einmal die erste Klappe, und ich spielte das dann. Einer der Produzenten kam dann zu mir und meinte, ob ich das wirklich so spielen wolle. Er sagte mir auch, dass ich durchaus noch etwas mehr Wucht hineinlegen könne in die Worte, und so spielte ich das dann. Beim Schauspiel geht es ja normalerweise um das Dezente, aber damit hatte diese Rolle nichts zu tun. (lacht)

Wenn man auf der Bühne steht, dann spielt man alles groß und expressiv, aber vor der Kamera ist das eher von Nachteil. Diese Rolle war eine Herausforderung, weil ich gerade dieses Große und Verrückte spielen sollte.

 

DEADLINE: Da die Filmmusik am Set immer wieder gespielt wurde, wollte ich auch dich fragen, welche Wirkung das auf dich hatte.

 

MATTHIAS HUES: Ja, das hatte schon eine tolle Wirkung. Nicht nur auf mich, sondern auf das ganze Team. In einem solchen Film ist Paul Hertzogs Musik wie das Salz in der Suppe. Das schmeckt dann auf einmal. Das hat sehr geholfen.

Ich habe den Film einmal mit und einmal ohne die Musik gesehen und kann sagen, dass es schon einen gewaltigen Unterschied macht, ob sie da ist oder nicht.

 

DEADLINE: Was wäre dein Traumprojekt als Schauspieler, wenn dir jemand ein unendliches Budget zur Verfügung stellen würde?

 

MATTHIAS HUES: Das Projekt existiert bereits, und es heißt DARK ANGEL. Ich würde gerne gemeinsam mit Dolph Lundgren diese Sage weiterführen, mit echten Stunts und wenig oder gar keinem CGI. Wir haben eine tolle Idee und sind schon mit Produzenten am Verhandeln. Mal sehen, ob es klappt.

 

DEADLINE: Vielen Dank für das tolle Gespräch.

 

Von Diana Sabrina Linnarz und Rouven Linnarz

Fotos von Olaf Kuzniar

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