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THE WHALE-GEWINNSPIEL

Nahezu jeder Film von Darren Aronofsky ist ein Ereignis. Nach PI, REQUIEM FOR A DREAM, THE FOUNTAIN, THE WRESTLER, BLACK SWAN, NOAH, MOTHER! startet nun der „Comeback“-Film von Brandon Fraser im Verleih von Plaion Pictures  und im Vertrieb von STUDIOCANAL am 27.04. in den Kinos. Brandon Fraser gewann völlig verdient den diesjährigen Oscar für den besten Hauptdarsteller.

 

Wir haben ein nettes Fanpaket erhalten, dass wir bis zum 26.04. um 23:59 Uhr verlosen können.

Mit darin enthalten ein Brandon Fraser-Fanzine, den Vinyl-Soundtrack von THE WHALE und ein T-Shirt in L.

 

Wenn ihr das gewinnen möchtet, dann schreibt eine Mail mit dem Betreff WHALE an verlosungen@deadline-magazin.de  und nennt euren Lieblingsfilm von Darren Aronofsky

 

Hier das Review der aktuellen Ausgabe #98

 

Als im Zuge der Entstehung von THE WHALE, der Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks von Samuel D. Hunter, zum ersten Mal ein Bild von Hauptdarsteller Brendan Fraser durch die sozialen Medien geisterte, war das Internet verzückt. In erster Linie, weil die DIE MUMIE-Schauspiellegende nach kleineren Rollen in eher unbekannten Produktionen hier endlich mal wieder eine Hauptrolle spielen darf. Zum anderen aber auch, weil die Filmidee – ein mehr als 200 Kilo schwerer Mann wird zum Mittelpunkt eines Darren-Aronofsky-Films – natürlich auch etwas Abgefucktes hat, wenn man bedenkt, an was für (Schmerz-)Grenzen der Regisseur seine Figuren schon getrieben hat. Natalie Portman (BLACK SWAN), Jennifer Lawrence (MOTHER!) und Ellen Burstyn (REQUIEM FOR A DREAM), um nur einige zu nennen, durchlitten für den Berufsprovokateur den ganz normalen Aronofsky-Wahnsinn. Was soll man da anderes erwarten, wenn man erfährt, dass der Filmemacher als Nächstes von einem extrem übergewichtigen Mann erzählt und den Film dann auch noch zynisch THE WHALE nennt? Doch wer vielleicht im Vorfeld schon mit Hunters Bühnenwerk in Berührung gekommen ist, könnte sich bereits gedacht haben, dass auch der Film dazu weitaus weniger derb-abstoßend als vielmehr warmherzig-berührend ist. Dass Brendan Fraser dafür gar nicht zwingend mit einem sauschweren Fatsuit hätte herumlaufen müssen, kann man da kritisieren, aber möglicherweise hätte sich ja auch einfach nie irgendjemand für den Film interessiert, wenn man nicht damit werben könnte, dass im Zentrum des Geschehens eben jemand steht, der gar nicht mehr auf eigenen Beinen stehen kann …

Bei diesem handelt es sich um Charlie, der nach dem Tod seines Lebenspartners begonnen hat, Unmengen an Kalorien in sich hineinzustopfen, um irgendwie den Schmerz darüber zu bewältigen, dass seine große Liebe mehr oder weniger verhungert ist. Doch nicht nur diese quälenden Erinnerungen und das massive, ihn im Alltag vollends einschränkende Gewicht drücken auf die Seele des sein Geld als Dozent in Onlinekursen verdienenden Mannes, sondern auch seine quasi nichtexistente Bindung zu Tochter Ellie (Sadie Sink, STRANGER THINGS). Sie und ihre Mutter verließ er einst für einen Mann. Und irgendwie nahm das Unglück damit seinen Lauf. Vereinsamt und ohne Hoffnung auf Rettung, ist seine ihn umsorgende Schwägerin Liz (Hong Chao, THE MENU) die Einzige, die ihm zur Seite steht und regelmäßig daran verzweifelt, dass Charlie sich aus Geldgründen partout keiner lebensrettenden OP unterziehen will. Also wird er früher oder später sterben – aber vielleicht ja bis dahin wieder Kontakt zu Ellie geknüpft haben …
Hätte Aronofsky für THE WHALE seine REQUIEM FOR A DREAM-Gesinnung ausgepackt, hätte er sich an Charlies Extremkörper abarbeiten können wie einst David Fincher an dem Völlerei-Opfer in SIEBEN. Doch außer abzubilden, wie – im wahrsten Sinne – beschwerlich es wohl ist, wenn man aufgrund seines Gewichts nicht mehr alleine vom Sofa aufstehen kann, das T-Shirt schon nach zehn Minuten (sitzend!) Dozieren durchgeschwitzt oder man für Badtätigkeiten auf die Hilfe von Außenstehenden angewiesen ist, hält sich Aronofsky mit voyeuristischen Motiven angenehm zurück. Einem emotional gelenkten Fressanfall Charlies darf das Publikum zwar beiwohnen, doch zu diesem Zeitpunkt dürften die meisten längst die Hemmung verloren haben, diesen Koloss von Mensch einmal ganz fest in den Arm zu nehmen. Wenngleich es fast unglaubwürdig ist, wie nett und empathisch Charlie hier dargestellt wird, sind seine Bemühungen um Tochter Ellie, seine Liebe für Literatur und Sprache sowie letztlich auch die Hintergründe seiner Lebenssituation vor allem beeindruckend, rührend und dramatisch, aber nie widerlich oder abstoßend.
Insofern sollte man von THE WHALE keineswegs eine Freakshow erwarten, sondern eher ein Lehrstück in Sachen Menschlichkeit, das aber auch hin und wieder ein wenig vollgestopft wirkt. Einen Subplot rund um das Thema Religion und Religionsirrsinn hätte es in dem Film gar nicht wirklich gebraucht. Doch spätestens beim nächsten herausragenden Monolog des Oscar-Gewinners Fraser sind diese Momente des Leerlaufs wieder vergessen. (Antje Wessels)

 

Eine Performance für die Ewigkeit!

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