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Regie: Colin Trevorrow / USA 2015 / 124 Min.
Darsteller: Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Nich Robinson, Vincent D’Onofrio, Ty Simpkins, B.D. Wong, Irrfan Khan
Produktion: Frank Marshall, Patrick Crowley, Steven Spielberg
Verleih: Universal Pictures
Freigabe: FSK 12
Start: 11.06.2015

 

22 Jahre mussten Fans auf eine wirkliche Fortsetzung des Megahits JURASSIC PARK warten. Voller Erwartung und gespannt wie der kleine Gray (Ty Simpkins), der gemeinsam mit seinem Bruder Zach (Nick Robinson) den neuen Park besucht, treten wir in die JURASSIC WORLD ein. Ein Vergnügungspark, wie wir ihn kennen: überlange Schlangen vor den Attraktionen, sieben Dollar für eine Cola (ohne Pfand natürlich), dafür aber mit jeder Menge Dinosauriern – jawoll, hier dürfen wir wieder Kind sein! Teilweise ist es den Parkbesuchern erlaubt, sich hier frei zu bewegen – in „unkaputtbaren“ motorisierten Kugeln. Kinder dürfen auf Mini-Triceratopsen reiten, und bei der Fütterung des riesigen Wassersauriers Mosasaurus kann man in bester Sea-Life-Tradition auch durchaus mal durchnässt werden. Und wir staunen mit! JURASSIC PARK, aber alles eine Nummer größer und dank hervorragender Effekte noch eine Spur realistischer.

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Doch genauso schnell, wie der Riesen-Hybrid-Dino Indominus Rex – der als kommendes Highlight des Parks gezüchtet wurde – aus seinem Gehege ausbricht, um auf der Insel Isla Nublar seinen Platz in der Nahrungskette zu finden, kehrt auch Ernüchterung beim geneigten Filmfan ein. Denn abgesehen von der sehr ordentlichen Dino-Action, die trotz schneller Schnitte überraschend übersichtlich bleibt, ist JURASSIC WORLD ein generischer PG-13-Abenteuer-(Action-)Film, wie sie in Hollywood viel zu oft produziert werden. Nahezu jede Handlung der Figuren und jeder Plot-„Twist“ riechen meilenweit gegen den Wind. Hinter viel Krawumm zeigt sich ein von Logiklöchern durchzogenes Drehbuch, dem einige Handlungs- und Erzählstränge (z. B. die drohende Scheidung der Eltern) ebenso wie interessante Figuren einfach egal sind. Garniert mit reichlich Kitsch (besonders gegen Ende) und dem Originalscore, den Komponist Michael Giacchino von John Williams aufgegriffen hat, und fertig ist der Sommer-Blockbuster für die ganze Familie. Zumindest fast, denn was für manchen Teenie noch ein ausreichendes Büfett darstellen mag, ist für echte Filmfans nur ein Snack für zwischendurch – Fast Food von der Stange.

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Die Drehbuchautoren und Regisseur Colin Trevorrow (JOURNEY OF LOVE) schaffen kaum mehr, als ein Action-Abenteuer-Klischee ans nächste zu reihen, und sorgen somit für den vorhersehbarsten Blockbuster seit AVATAR. Die Guten sind gut, die Bösen böse, die Machtkämpfe und -spielchen zwischen Konzern, Militär und Ideologen zwar realistisch, aber auch ebenso oft schon dagewesen. Auch der groß angepriesene Indominus Rex reißt es nicht raus.