MALIGNANT

Als Kind hatte Madison (Annabelle Wallis) einen imaginären Freund namens Gabriel – nichts Ungewöhnliches, denn viele Kinder haben imaginäre Freunde. Nachdem Madison jedoch von einem freundlichen Ehepaar adoptiert wurde und sogar eine jüngere Adoptivschwester bekommen hat, verschwindet Gabriel. Aber nach einem traumatischen Erlebnis taucht Gabriel dann doch wieder in Madisons Leben auf – nachdem diese schon längst erwachsen ist. Und Gabriel rächt sich an all denen, die etwas mit Madison zu tun haben oder hatten. Madison selbst hat dabei Visionen von Gabriels Gräueltaten und gerät deswegen schon bald ins Visier der Polizei als Tatverdächtige…

Regisseur James Wan, der für Film-Reihen wie SAW, INSIDIOUS und CONJURING bekannt ist, greift hier auf eine interessante Thematik zurück: Imaginäre Freunde in der Kindheit. Doch wer oder was sind diese Fantasiegespinste? Und können diese ein Eigenleben entwickeln, wenn man nur fest genug an sie glaubt?

Bedenkt man ein im Jahre 1972 stattgefundenes parapsychologisches Experiment, bei dem ausgewählte Personen einen ausgedachten Geist namens Philip Aylesford bei einer Séance beschworen und mit ihm kommunizierten, erscheint die Prämisse dieses Films gar nicht so weit hergeholt, auch wenn es mit der Beziehung von Gabriel und Madison letztendlich etwas anderes auf sich hat. Dabei wirkt die Protagonistin, Madison, sehr sympathisch, sodass sich Zuschauer mit ihr identifizieren (können), vor allem, da sie insgesamt betrachtet ein schweres Schicksal zu tragen hat, welches nach und nach im Verlauf der Handlung enthüllt wird. Insgesamt ist der Film spannend und unterhaltsam, wobei einige Elemente z.T. an Stehen Kings STARK erinnern. Horrorfilm-Fans werden voll auf ihre Kosten kommen, sollten allerdings kein Meisterwerk oder etwas völlig Neues in Sachen Horror erwarten.
(Diana Sabrina Schmitz)

Spannend, unheimlich und mitreißend